Der deutsche Verband für die Elektroindustrie ZVEI zeigt sich überzeugt, dass der Kampf gegen das Coronavirus gerade auch in diesen Tagen eine leistungsstarke und produzierende Industrie voraussetzt. „Um die Pandemie-Notfallpläne umzusetzen, müssen unsere Medizintechnik-Unternehmen weiter produzieren können“, erklärt ZVEI-Präsident Michael Ziesemer. „Das setzt voraus, dass die Lieferketten und Logistik gewährleistet und die Belegschaften weiterhin in die Unternehmen kommen können.“
Der ZVEI reagiert damit auf Stimmen, die ein Herunterfahren der europäischen Industrieproduktion nach chinesischem Vorbild fordern. Beispielsweise ist gerade die Autobranche dabei, ihre Produktionsstätten zu drosseln. Solche Maßnahmen hält ZVEI-Chef Ziesemer für seine Industrie hingegen nicht für sinnvoll:
„Gerade jetzt brauchen wir mehr Beatmungsgeräte, mehr Computertomographen und vieles andere mehr und nicht weniger. Unsere Unternehmen für die Automatisierungstechnik beispielsweise sorgen mit dafür, dass die Produktion in den Pharmazie-Unternehmen nicht ins Stocken gerät. Ein grundsätzliches Herunterfahren der Industrie wäre deshalb nicht zielführend. In dieser schwierigen Situation will die Industrie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten.“
Zusätzlich appellierte der Funktionär an die Unternehmen, dass sie für ihre Mitarbeiter die höchsten Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehöre auch, dass der derzeit notwendige Mindestabstand voneinander gewahrt werden müsse.
Hintergrund: Eine Stärke der Medizintechnik ist die Früherkennung, eine zügige und zielgenaue Diagnose von Erkrankungen sowie ein begleitendes Monitoring im Behandlungsverlauf. Noch wichtiger aber sind die Maßnahmen der Akut-Therapie. Medizinische Geräte zur Therapie und Unterstützung von Behandlungen leisten gerade in diesen herausfordernden Zeiten einen wertvollen Beitrag um COVID-19 Patienten bei der Gesundung zu unterstützen. Deswegen hat der Fachverband ZVEI vielfältige Informationen auf seiner Website bereitgestellt, wie das Virus bekämpft werden kann. So heißt es in einer Presse-Erklärung: „Der ZVEI unterstützt in diesem Zusammenhang auch den Aufbau einer bundesweiten Datenbank für Beatmungsplätze, die zur Vorbereitung auf einen möglichen Anstieg von schwerkranken Corona-Patienten eingerichtet wurde und Ärzten freie Kapazitäten aufzeigen soll.“