Die Kleine Zeitung berichtet, dass eine 103-Jährige aus dem Seniorenhaus Menda in Hartberg (Österreich) das Coronavirus überstanden hat. „Es ist sehr schön hier und wir werden wirklich so gut betreut von den Schwestern, sie haben es schwer gehabt in den letzten Wochen“, sagte die Seniorin dem Blatt.
Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel hatte zuvor den Umgang mit Senioren im Verlauf der Coronakrise kritisiert. „Alte Menschen brauchen ihre Familie. Direkt an ihrem Bett, anwesend, gerade die Schwerkranken!“ Püschel hat bislang alle gut 200 Verstorbenen in Hamburg, die mit Sars-CoV-2 infiziert waren, obduziert. Ohne Ausnahme hätten sie schwerwiegende Vorerkrankungen gehabt, die ihre Lebenserwartung stark eingeschränkt hätten.
„Wenn dieses Virus in ein Pflegeheim mit sehr alten, sehr kranken Menschen kommt, dann gibt es Tote, ja“, so Püschel. „Aber selbst dort überleben die meisten. Mich stört: Nur die schlimme Seite wird erzählt, nicht, wie es gut ausgehen kann.“
Der 68-Jährige plädiert für einen selbstbestimmteren Umgang mit dem Risiko. „Rational wäre, die Pandemie einfach einzuordnen unter die vielen Gefahren und Krankheiten, die es auf der Welt und im Leben gibt.“
In einem Senioren- und Pflegeheim in Düsseldorf wurden Ende Mai 23 Bewohner positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Bislang sei nur eine Bewohnerin in eine Klinik eingeliefert worden, die anderen seien zurzeit symptomfrei, teilte die Stadt am Sonntag mit. Sie blieben in der Pflegeeinrichtung in Quarantäne. Insgesamt lebten mehr als 100 Menschen in der Einrichtung im Stadtteil Benrath, hieß es.
Das Gesundheitsamt hatte alle Bewohner getestet, nachdem das Coronavirus bei einem Mitarbeiter nachgewiesen worden war. Besuch darf nun nicht mehr empfangen werden, Mitarbeiter müssen Masken mit hoher Schutzstufe tragen.