Das US-Finanzministerium wird im laufenden Quartal deutlich mehr Neuschulden aufnehmen, als ursprünglich geplant. Wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet, sollen bis Ende September insgesamt 270 Milliarden Dollar mehr über die Ausgabe von Staatsanleihen aufgenommen werden, als ursprünglich geplant.
Ursprünglich sollte die Neuverschuldung zwischen Juli und September um 677 Milliarden Dollar steigen, nun wird mit 947 Milliarden Dollar gerechnet.
Wie außergewöhnlich die derzeit vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und dem dadurch ausgelösten Bedarf an finanziellen Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft stattfindende Schuldenorgie ist, zeigte sich schon im Vorquartal: Alleine zwischen April und Juni nahm das Finanzministerium netto 2,744 Billionen Dollar an neuen Verbindlichkeiten auf, wie aus einem Bericht des Finanzministeriums hervorgeht – ein absoluter Rekord, welcher sogar die Neuverschuldung des gesamten Krisenjahres 2009 (!) mit seinen damals rund 1,8 Billionen Dollar in den Schatten stellte.
Dem Portal US Debt Clock zufolge belaufen sich die Schulden der Bundesregierung in den USA derzeit auf rund 26,6 Billionen Dollar und damit rund 136 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Die Gesamtverschuldung (inklusive der Verbindlichkeiten von Unternehmen, Haushalten und Kommunen) beläuft sich mit etwa 80,7 Billionen Dollar.