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DIW-Chef Fratzscher erwartet Pleitewelle durch zweiten Lockdown

Lesezeit: 1 min
02.01.2021 12:38  Aktualisiert: 02.01.2021 12:38
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sagt: „Je länger es dauert, desto mehr Unternehmen kommen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, desto mehr werden pleitegehen“
DIW-Chef Fratzscher erwartet Pleitewelle durch zweiten Lockdown
26.03.2018, Berlin: Christine Lagarde, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), kommt in Begleitung von DIW-Direktor Marcel Fratzscher (l) zu einem Vortrag ins Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). (Foto: dpa)

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DIW-Chef Marcel Fratzscher erwartet eine Verlängerung des Corona-Lockdowns mit schweren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. «Je länger es dauert, desto mehr Unternehmen kommen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, desto mehr werden pleitegehen», sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). Die zweite Welle werde härter als erwartet. «Die Frage ist jetzt nicht, ob eine Welle an Unternehmensinsolvenzen kommen wird, sondern wann», sagte der Wirtschaftsforscher. Es drohe auch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Fratzscher betonte, es sei dennoch richtig, den Lockdown bei weiter hohen Infektionszahlen zu verlängern. «Wirtschaftliche Lockerungen jetzt mögen kurzfristig manchen nutzen, langfristig würden sie jedoch

allen schaden.»

Fratzscher sagte der Zeitung, der Arbeitsmarkt sei weniger gut durch die Krise gekommen, als das die Statistiken zeigten. Fast 600 000 regulär sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hätten 2020 ihre Arbeit verloren. «Dazu kommen rund 850 000 Minijobber, die allerdings in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen, die kein Anrecht auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld haben.» Hinzu kämen unzählige von den rund zweieinhalb Millionen Solo-Selbstständigen mit massiven Einbußen.

 


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