Deutschland

DWN SPEZIAL: Gesundheitsministerium kauft für 400 Millionen Euro Antikörper-Medikamente gegen Corona – und ignoriert den deutlich günstigeren Wirkstoff „Ivermectin“

Lesezeit: 2 min
27.01.2021 12:20  Aktualisiert: 27.01.2021 12:20
Die Bundesregierung hat für viel Geld 200.000 Dosen eines Antikörper-basierten Corona-Medikaments bestellt - obwohl es eine Alternative gibt, die günstiger und womöglich sogar wirkungsvoller ist.
DWN SPEZIAL: Gesundheitsministerium kauft für 400 Millionen Euro Antikörper-Medikamente gegen Corona –  und ignoriert den deutlich günstigeren Wirkstoff „Ivermectin“
Wie effizient setzt das von Jens Spahn (CDU) geleitete Gesundheitsministerium Steuergelder ein? (Foto: dpa)
Foto: Fabrizio Bensch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Bund hat große Mengen eines Anikörper-basierten Corona-Medikaments gekauft. Es soll als eine Art „passive Impfung“ schwere Covid-Verläufe verhindern und zunächst in Universitäts-Kliniken kostenlos zur Verfügung stehen.

Die Apotheken-Umschau berichtet: „Das Ministerium hat sich ... Kontingente von zwei der sogenannten monoklonalen antikörperhaltigen Arzneimittel gesichert. Es handele sich zum einen um den Antikörper Bamlanivimab, der vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelt wird, zum anderen um die beiden gleichzeitig zu verabreichenden Antikörper Casirivimab/Imdevimab des US-Herstellers Regeneron.“

Gesundheitsminister Jans Spahn äußerte sich gegenüber der Bildzeitung zu den Details der Transaktion: „Der Bund hat 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro eingekauft.“ 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro: das macht 2.000 Euro pro Dosis. Und wirft die Frage auf: Warum fokussiert sich die Bundesregierung so einseitig auf Antikörper-basierte Wirkstoffe?

Es gibt nämlich deutlich preisgünstigere Alternativen, wie etwa „Ivermectin“. Der antivirale Wirkstoff mildert den Krankheitsverlauf erwiesenermaßen und könnte sogar in der Prävention helfen (die DWN berichteten). Und jetzt kommt es: Womöglich ist Ivermectin sogar wirkungsvoller als Antikörper-basierte Wirkstoffe. Um dies herauszufinden, müsste man es aber in großem Maßstab einsetzten, und das scheint derzeit nicht geplant zu sein. Was eine weitere Frage aufwirft: Warum nicht?

Klaus Lage sang: Tausendmal soviel ...

Und dann ist da das Kostenargument. Ivermectin-Tabletten könnte man für rund zwei Euro pro Tablette erwerben. Das heißt:

  • 200.000 Ivermectin-Tabletten kosten 400.000 Euro. Das Ministerium hat aber für 200 Tausend Dosen Antikörper-basierter Wirkstoffe 400 Millionen Euro ausgegeben. Mit anderen Worten: Tausendmal soviel.
  • Für 400 Millionen Euro hätte die Regierung 200 Millionen Ivermectin-Tabletten kaufen können. Sie hat aber 200.000 Dosen Antikörper-basierter Wirkstoffe gekauft. Mit anderen Worten: Tausendmal weniger.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Kauf von 200 Tausend Dosen Antikörper-basierter Wirkstoffe für 400 Millionen Euro die richtige Entscheidung war: Wäre es nicht sinnvoll gewesen, zusätzlich die preisgünstigen Ivermectin-Tabletten zu kaufen und dann beide Mittel einzusetzen? Dann hätte man die Wirksamkeit direkt miteinander vergleichen können.

Übrigens: Das Gesundheitsministerium hat gegenüber dem Tagesspiegel bestätigt, dass es in der EU bisher keine Zulassung der zuständigen Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) für das für viel Geld erstandene Antikörper-Mittel gibt. Genehmigt wurde das Mittel demnach bisher nur vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI), der verantwortlichen Bundesoberbehörde. In den USA gibt es für die Antikörper-Medikamente auch lediglich eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA.

Das „National Institute of Health“ (NIH) in den USA stuft Ivermectin in Bezug auf einen Einsatz in der Covid-Behandlung als neutral ein. Für eine Empfehlung würden zu wenige Daten und hochwertige medizinische Studien vorliegen. Allerdings werden auch die beiden Antikörper-Wirkstoffe nicht empfohlen und stattdessen genauso neutral eingestuft. (Siehe hier und hier).

Tatsächlich gibt es aber schon zahlreiche Studien, die Ivermectin fast durchweg positive Wirkungen als Corona-Medikament bescheinigen. Eine infolge der Pandemie in den Vereinigten Staaten gegründete Allianz unabhängiger Mediziner namens „Front Line Covid-19 Critical Care Alliance“ (FLCCC) empfiehlt das Antiparasitikum schon seit längerem als sehr effizientes Mittel in der Frühbehandlung.

Die Medizinier der FLCCC sind der Meinung, man sollte darauf aufbauend den seit Jahrzehnten im Einsatz befindlichen Wirkstoff jetzt schon gegen Corona verwenden und gleichzeitig weitere noch tiefergehende Studien durchführen.

Auf die Einstufung durch das NIH erwiderte das FLCCC, dass eine Ivermectin-Behndlung nicht neutral bewertet, sondern explizit empfohlen werden sollte.

Mehr über die Firma Regeneron - HIER.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdbeer-Saison in Deutschland beginnt - hartes Geschäft mit süßen Früchten
20.04.2024

Geschützt unter Folientunneln sind in Deutschland die ersten Erdbeeren der Saison gereift. Bisher zeichnet sich eine gute Ernte ab - doch...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...