Politik

Marine Le Pen sieht Deutschland als Gefahr für Frankreich

Lesezeit: 1 min
21.09.2021 12:45
Marine Le Pen wirft Deutschland vor, Frankreich mehrmals „verraten“ zu haben. Deutschland biete für Frankreich keine Alternative mehr.
Marine Le Pen sieht Deutschland als Gefahr für Frankreich
Marine Le Pen, ehemalige Vorsitzende des Rassemblement National, hält eine Rede bei einer Parteiveranstaltung des Rassemblement National. (Foto: dpa)
Foto: Daniel Cole

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Chefin des Rassemblement National (RN), Marine Le Pen, ist der Meinung, dass Deutschland kein guter Partner für Frankreich sei, berichtet „Le Figaro“.

Die von Emmanuel Macron seit seiner Wahl 2017 geführte „deutsche Politik“ sei „zu einer großen Illusion geworden, die am Kontakt mit der deutschen Realität zerbrochen ist“. Auf der militärischen Eben habe Frankreich nur „Desillusionen, Verrat und Verlassenheit“ erfahren. „Die erste Illusion war zu glauben, Deutschland könne sich zugunsten eines Europas der Verteidigung von den USA lösen“, so Le Pen. Berlin denke nur an die Nato. Im Jahr 2002 habe Deutschland einen französisch-deutschen Weltraumvertrag „zerrissen“, um „eigene Beobachtungssatelliten zu starten“.

Für Le Len „wird Berlin immer die Politik seiner Geografie übernehmen“. Deutschland werde immer die Länder Mitteleuropas gegen Russland zu vereinen. Da Deutschland für Frankreich keine Alternative bietet, werde sich ihr Land ab dem Jahr 2022 an das Vereinigte Königreich wenden müssen, „mit dem es einen ähnlichen diplomatischen und nuklearen Status teilt“.

Frankreich müsse sich dann auch an die USA wenden, um die Herausforderungen im Indopazifik und im Weltraum zu meistern. Die RN-Chefin setzt sich nach eigenen Worten für eine „äquidistante“ Außenpolitik gegenüber den USA und Russland ein. Die Nato müsse die Aufgabe übernehmen, sich gegen „den Islamismus“ zu schützen, anstatt sich gegen Russland auszurichten.

Was Europa blühen würde, falls Le Pen die Präsidentschaftswahlen 2022 gewinnt, hatte der deutsche Ökonom Heiner Flassbeck in einem früheren Interview mit der Zeitung „Der Standard“ ausgesprochen: „Wenn Marine Le Pen Präsidentin wird, ist Europa am Ende“

Im Jahr 2014 hatte er in einem Interview mit „Watson“ prognostiziert: „Schon heute ist klar, dass die Nationalisten in den kommenden Jahren einen Höhenflug erleben werden und womöglich Europa den Todesstoss geben. Und wir werden das offenbar erst merken, wenn der Schaden angerichtet und es zu spät ist.“


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...