Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sieht den Euro trotz des äußerst schlechten Zustandes der Gemeinschaftswährung „absolut nicht“ gefährdet. Dies sagte er in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Monde. Draghi glaubt offenbar, der reine Wille der Politiker und der Wunsch allein, den Euro zu retten, könne die Krise lösen.
Auf die weniger optimistischen Einschätzungen der meisten Analysten hält er offenbar wenig: „Sie lassen das politische Kapital außer acht, das unsere politischen Führer in diese Union investiert haben und die Unterstützung der Europäer“, sagte Draghi im Interview.
Außerdem zeigte Draghi eine etwas eigenwillige Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in der Eurozone. Er rechne mit einem beschleunigtem Wachstum zum Jahresende, die Wirtschaft der Währungsunion sei nicht in Gefahr, in eine Rezession zu geraten. Dies sieht beispielsweise der Internationale Währungsfonds – immerhin der wichtigste Partner bei der Lösung der Eurokrise außerhalb Europas – ganz anders. Er geht davon aus, dass die Wirtschaften der Euroländer in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen werden (mehr hier).