In den westlichen Staaten ist die älter werdende Mutter immer wieder ein Thema. Ab einem Alter von 35 Jahren bei der Frau spricht man in Deutschland bereits von einer Risikoschwangerschaft. Doch nicht nur die Frauen werden tendenziell immer älter, sondern auch die Männer. Eine neue Studie zeigt nun jedoch, dass das Alter der Männer mit erheblichen Risiken für das ungeborene Kind verbunden ist.
Forscher der Indiana Universität und des Karolinska Instituts in Schweden haben zu diesem Thema eine der größten Studien dieser Art durchgeführt. Dafür wurden mehr als zwei Millionen Kinder, die zwischen 1973 und 2001 geboren wurden, begleitet. Die Forscher entdeckten einen erschreckenden Trend unter den Kindern: Je älter die Väter waren, umso höher war das Risiko, dass die Kinder später psychische Erkrankungen erlitten.
Schizophrenie, Autismus und ADHS
Kinder von Vätern, die bei der Erzeugung über 45 Jahre alt waren, hatten ein erhöhtes Risiko für Autismus, bipolare Störungen und Schizophrenie. Auch ein niedriger IQ, schlechte schulische Leistungen und die Gefahr, Selbstmord zu begehen, waren bei diesen Kindern häufiger. Kinder von über 45-jährigen Vätern hatten verglichen mit Kindern von 20 bis 24-Jährigen ein doppelt so hohes Risiko für eine Psychose, ein 13 Mal höheres Risiko für ADHS sowie ein 25 Mal höheres Risiko für eine bipolare Störung. Das Risiko für Autismus lag 3,5 Mal höher.
DNA-Mutation der Spermien
„Das fortgeschrittene Alter des Vaters wird mit einer erhöhten genetischen Mutation der Spermien verbunden“, heißt es in der Studie. Genau dies könne zu den späteren psychischen Erkrankungen bei den Kindern führen. Je älter die Männer werden, umso länger und intensiver sind sie auch Umweltgiften ausgesetzt, was zu diversen DNA-Mutationen bei den Spermien führen kann.
Während Frauen in Deutschland durchschnittlich ihr erstes Kind im Alter von 31,6 Jahren kriegen, sind die Männer bereits in einem Alter von 34 Jahren. Karrierewunsch und Angst vor zu großer finanzieller Belastung haben zu dieser Entwicklung geführt (hier). In der Zeit zwischen 1998 und 2003 sind die Ausgaben für ein Kind immerhin um 10,7 Prozent gestiegen.