Weltwirtschaft

Europas Industrie wird großflächig zerstört

Lesezeit: 9 min
20.10.2022 09:29  Aktualisiert: 20.10.2022 09:29
Das Ausmaß der Zerstörung in allen Sektoren von Europas Industrie erinnert an Kriegszeiten. Viele Schäden sind irreparabel. Eine Rückkehr zum Vorher ist nicht mehr möglich.
Europas Industrie wird großflächig zerstört
Die hohen Energiekosten stellen laut dem Stahlriesen Thyssenkrupp eine existenzielle Bedrohung dar. (Foto: dpa)
Foto: Rolf Vennenbernd

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Europas Unternehmen bereiten sich darauf vor, dass die Energie diesen Winter äußerst knapp und unbezahlbar teuer wird. Eine Methode ist dabei, dass die Fabriken deutlich weniger heizen. Denn für viele Firmen geht es ums schiere Überleben.

So hat etwa der börsennotierte französische Baustoffkonzern Saint-Gobain extra warme Mäntel und Handschuhe für die Mitarbeiter seines Lagers in der Alpenstadt Chambéry bestellt. Denn um den Gasverbrauch zu senken, werden die Temperaturen in dem Werk statt der üblichen 15 Grad eher bei 8 Grad liegen.

„Es wird so sein, als würde man im Freien arbeiten, also müssen wir den Mitarbeitern alle Mittel an die Hand geben, um im Freien arbeiten zu können“, zitiert die Financial Times Benoit d'Iribarne, Senior Vice-President of Manufacturing.

In der europäischen Industrie sind rund 35 Millionen Menschen beschäftigt, das sind etwa 15 Prozent der arbeitenden Bevölkerung. Diese Jobs sind gefährdet, da die Energiekosten in Europa zu hoch sind, um noch wirtschaftlich arbeiten zu können.

„Die steigenden Energiepreise führen derzeit zu einer alarmierenden Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Energieverbraucher in Europa“, so der European Round Table for Industry in einem Schreiben an Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU- Kommission, und Charles Michel, Vorsitzender des EU-Rates. Ohne sofortige Maßnahmen zur Begrenzung der Preise für energieintensive Unternehmen „wird der Schaden irreparabel sein“.

Einige große Unternehmen drosseln die Produktion, noch bevor der Winter eintritt. Führungskräfte von der Chemie- über die Düngemittel- bis zur Keramikindustrie warnen, dass sie Gefahr laufen, dauerhaft Marktanteile zu verlieren. Sie könnten gezwungen sein, einen Teil ihrer Produktion in andere Teile der Welt zu verlagern, wo sie Zugang zu billiger und zuverlässiger Energie haben.

Nicht nur die betroffenen Unternehmen, sondern auch zahlreiche Politiker scheinen das Problem erkannt zu haben. „Wir riskieren eine massive Deindustrialisierung des europäischen Kontinents“, sagte etwa der belgische Premierminister Alexander De Croo.

Die Unternehmen aus den Bereichen Stahl, Chemie, Keramik, Papierherstellung, Düngemittel und Automobilbau bemühen sich darum, ihren Verbrauch zu senken, um die lähmenden Energiekosten zu senken und sich auf eine Gasknappheit im Winter vorzubereiten, falls die Staaten Rationierungen beschließen.

Energie sparen und Preise erhöhen

Der französische Automobilhersteller Renault zum Beispiel verkürzt die Zeit, in der die Lacke warmgehalten werden - ein Prozess, der bis zu 40 Prozent des Gasverbrauchs ausmacht. Solche Innovationen versprechen für die Zukunft effizientere Fabriken und Prozesse. Doch dazu müssen diese Unternehmen erst einmal den Winter überleben.

Einige Unternehmen haben ihre Preise erhöht. Das Kölner Chemieunternehmen Lanxess etwa, das Basischemikalien und Wirkstoffe für den Pharmamarkt herstellt, erhöhte die Grundpreise um bis zu 35 Prozent, als die Energiekosten in die Höhe schossen.

Der Papier- und Verpackungskonzern DS Smith hat seine Fabriken angewiesen, den Verbrauch um 15 Prozent zu senken, eine freiwillige Reduzierung, die von den EU-Mitgliedstaaten im Juli vereinbart wurde. Maschinen, die bisher zwischen den Produktionsläufen im Leerlauf liefen, werden nun abgeschaltet.

„Wenn wir solche Maßnahmen ergreifen und den Thermostat von 20 auf 18,5 Grad herunterdrehen, reduzieren wir den Gasverbrauch erheblich“, zitiert die Financial Times Geschäftsführer Miles Roberts.

Der französische Automobilzulieferer Valeo hat seine Fabriken aufgefordert, den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken, indem sie beispielsweise die Produktion am Wochenende einstellen und die Temperaturen während der Woche herunterdrehen.

Das belgische Chemieunternehmen Solvay erklärt, dass es seine Fabriken so organisiert, dass sie mit 30 Prozent weniger Gas auskommen, indem sie alternative Energien und mobile, mit Diesel betriebene Heizkessel einsetzen.

Insgesamt verbraucht die Industrie etwa 27 bis 28 Prozent des Gesamtangebots in der EU, sagt Anouk Honoré, stellvertretende Direktorin des Gasforschungsprogramms am Oxford Institute for Energy Studies. Denn Gas ist nicht nur die wichtigste Energiequelle für Europas Industrieunternehmen, sondern auch ein wichtiger Rohstoff in der Chemie- und Düngemittelindustrie.

Gas ist kaum zu ersetzen

Rund 60 Prozent des industriellen Gasverbrauchs entfallen auf Hochtemperaturprozesse mit Temperaturen von 500 Grad Celsius und mehr, etwa die Herstellung von Glas, Zement oder Keramik. Gas kann dabei lediglich durch fossile Brennstoffe ersetzt werden.

Das deutsche Pharma- und Biotechnologieunternehmen Bayer wollte eigentlich vollständig auf erneuerbare Energien umsteigen. Doch nun hat es die Kohle reaktiviert, „nur für den Fall“, dass es den Wärmebedarf für die Produktion nicht decken kann. Auch Volkswagen betreibt seine Kraftwerke in Wolfsburg in den nächsten beiden Wintern mit Kohle, anstatt wie geplant auf Gas umzusteigen.

Selbst für die industriellen Prozesse mit niedrigeren Temperaturen sind die Alternativen derzeit ungewöhnlich rar. Der Sommer hat die Wasserkraftkapazitäten erschöpft, und auch Frankreichs alternde Kernreaktoren sind aufgrund längerer Abschaltungen und Wartungsprobleme nicht in der Lage, die Nachfrage zu decken.

Daher drosseln einige Industriezweige einfach die Produktion. Die Analysten der Investmentbank Jefferies schätzen, dass in den letzten Monaten fast 10 Prozent der europäischen Rohstahlkapazitäten stillgelegt worden sind.

ArcelorMittal, Europas größter Stahlhersteller, rechnet sogar damit, dass die Produktion seiner europäischen Betriebe in diesem Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent niedriger ausfallen wird.

Laut dem Metallhandelsverband Eurometaux mussten alle Zinkhütten in der EU ihren Betrieb einschränken oder sogar ganz einstellen, während 50 Prozent der Primäraluminiumproduktion verloren gegangen sind. Etwa 27 Prozent der Silizium- und Ferrolegierungsproduktion und 40 Prozent der Schmelzöfen wurden ebenfalls stillgelegt, heißt es weiter.

Im Düngemittelsektor, der auf Gas als Ausgangsstoff für die Herstellung von Ammoniak angewiesen ist, sind laut Fertilizers Europe 70 Prozent der Kapazitäten außer Betrieb. Goldman Sachs schätzt, dass 40 Prozent der europäischen Chemieindustrie „von permanenter Rationalisierung bedroht“ sind, wenn die Energiepreise nicht eingedämmt werden.

„Angesichts des rapiden Anstiegs der Energiepreise überprüfen wir ständig unsere Produktionsniveaus in ganz Europa“, erklärte der deutsche Chemiekonzern Covestro in einer Erklärung.

Vorübergehende Abschaltung ist oft das Ende

Die gleiche Geschichte spielt sich in der Kunststoff- und Keramikindustrie und anderen energieintensiven Branchen ab. Das Beratungsunternehmen Rhodium schätzt, dass nur fünf Sektoren rund 81 Prozent des europäischen Industriegasbedarfs ausmachen:

  • Chemikalien,
  • Basismetalle wie Stahl und Eisen,
  • nichtmetallische Mineralien wie Zement und Glas,
  • Raffination und Kokerei sowie
  • Papier und Druck.

In einigen dieser fünf Sektoren sind vorübergehende Abschaltungen nicht nur kostspielig, sondern oft auch kaum durchführbar, ohne die Anlagen dauerhaft zu beschädigen. So können die Glasfabriken des französischen Baustoffkonzerns Saint-Gobain nur begrenzt Energie sparen. Denn die Öfen müssen dauerhaft brennen, damit das Glas nicht erstarrt.

„Man kann den Verbrauch nicht um 30 Prozent senken, denn das würde bedeuten, dass man den Betrieb einstellen schließen müsste, und das würde der Fabrik schaden“, sagt Benoit d'Iribarne, Senior Vice-President of Manufacturing. „Man würde sechs Monate bis ein Jahr brauchen, um wieder anzufangen.“

Arc International, ein französischer Glaswarenhersteller, musste genau das tun. Normalerweise müssen die Öfen in seinem Werk in Nordfrankreich 24 Stunden am Tag laufen, was etwa die Hälfte des Energieverbrauchs des Werks ausmacht.

Jetzt hat das Unternehmen zwei von neun Schmelzöfen stillgelegt und den Wartungszeitraum für zwei weitere verlängert, nachdem sich die Gasrechnungen in diesem Jahr fast vervierfacht haben.

Laut Nicholas Hodler, dem Geschäftsführer, wurde das Unternehmen auch von einem plötzlichen Rückgang der Nachfrage nach einigen seiner Produkte getroffen. Infolgedessen wurde etwa ein Drittel der Belegschaft für zwei Tage pro Woche beurlaubt.

Andere Regionen der Welt sind klar im Vorteil

„Eine Reduzierung oder ein Stopp der Exporte, wenn auch nur vorübergehend, könnte zu einem dauerhaften Verlust von Marktanteilen führen“, zitiert die Financial Times Giovanni Savorani, den Präsidenten von Confindustria Ceramica, dem Branchenverband der italienischen Keramikindustrie mit einem Jahresumsatz von 7,5 Milliarden Euro.

Die europäischen Hersteller beklagen sich seit langem über den Wettbewerbsnachteil, den der zersplitterte Energiemarkt der EU mit sich bringt. In den zehn Jahren bis 2020 waren die europäischen Gaspreise nach Angaben der Internationalen Energieagentur im Durchschnitt zwei- bis dreimal so hoch wie in den USA.

Dieser Unterschied hat sich auf das Zehnfache vergrößert, seit Russland seine Lieferungen gedrosselt hat. „Sie können Düngemittel für die Hälfte des Preises importieren, zu dem wir produzieren können“, sagt Jacob Hansen von Fertilizers Europe.

Cefic, der europäische Branchenverband der chemischen Industrie, weist darauf hin, dass Europa seit März dieses Jahres sowohl mengen- als auch wertmäßig zum ersten Mal Nettoimporteur von Chemikalien geworden ist. „Wir sind im weltweiten Vergleich wegen der Energiekosten einfach viel zu teuer“, sagt Marco Mensink, Generaldirektor des Verbandes.

Unternehmen verlassen Europa

Ilham Kadri, Vorstandsvorsitzender des belgischen Unternehmens Solvay, sagt, dass der Chemiekonzern bei Bedarf die Produktion energieintensiverer Produkte in Märkten mit niedrigeren Kosten steigern könnte. „Wir sind ein globales Unternehmen und können Bestände außerhalb Europas nutzen.“

Ein italienischer Stahlmanager sagt, dass die Kombination aus hohen Energiekosten und der europäischen Kohlenstoffabgabe ein Umdenken darüber erzwingt, wo Stahl zu einem Preis von 800 Euro pro Tonne produziert werden soll.

„Früher schlug der Gaspreis mit 40 Euro pro Tonne zu Buche, jetzt ist er auf 400 Euro gestiegen“, so der Manager. Wenn man die Kohlendioxidsteuer hinzuzähle, beliefen sich die Auswirkungen der Energiekosten auf insgesamt 600 Euro. „Es macht für uns viel mehr Sinn, die Produktion nach Asien zu verlagern.“

Die Verpackungskonzerne Smurfit Kappa und DS Smith setzen bei der Papierversorgung auf ihre Fabriken in Nordamerika. „Wir beziehen mehr Papier aus den USA als in der Vergangenheit“, sagt Roberts von DS Smith. Für die Herstellung von Papier brauche man viel Energie. „In den USA ist sie viel besser verfügbar und die Energiekosten sind viel niedriger.“

Je länger die Unternehmen außerhalb von Europa produzieren, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass die Produktion irgendwann wieder zurückkehrt. „Wenn Investitionsentscheidungen einmal getroffen sind, ist es schwer, Unternehmen zu bitten, zurückzukommen“, sagt Matthias Berninger, ein leitender Angestellter bei Bayer. „Wenn wir in einen neuen Standort investieren, hat das jahrzehntelange Folgen.“

Wie unwahrscheinlich die Rückkehr der Industrie ist, zeigt auch die Erfahrung. „Als die europäischen Gaspreise zwischen 2010 und 2014 relativ hoch waren, kam es zu Verlagerungen in Regionen mit niedrigeren Preisen - wie dem Nahen Osten, Nordafrika und den USA", sagt Anouk Honoré vom Oxford Institute for Energy Studies. “Die industrielle Gasnachfrage hat nie wieder das Niveau von vor der Finanzkrise erreicht.“

Düngemittelindustrie auf Dauer vernichtet

Rohstoffproduzenten mit niedrigeren Margen und hohem Gasverbrauch, wie die Düngemittelindustrie, könnten zu den ersten Opfern gehören, meint Trevor Houser von Rhodium. „Die Herstellung von Düngemitteln auf Erdgasbasis wird in Europa noch lange Zeit unwirtschaftlich sein“, sagt er.

Besonders akut ist die Bedrohung in Mittel- und Osteuropa, wo viele Länder stark vom russischen Gas abhängig sind. Von den 45 Millionen Tonnen Düngemittel, die in Europa jährlich produziert werden, entfallen nach Angaben der Industrie allein auf Polen 6 Millionen Tonnen. Alle fünf polnischen Fabriken sind stillgelegt. Weitere 3 Mio. Tonnen Kapazität sind in Ungarn, Rumänien und Kroatien außer Betrieb. In Osteuropa wurden 20 Prozent der europäischen Kapazitäten stillgelegt.

Der ungarische Düngemittelhersteller Nitrogénművek gehört zu den Unternehmen, die ihre Kapazitäten reduzieren mussten. Zoltan Bige, Chief Strategy Officer, warnt, dass die Auswirkungen des Kapazitätsabbaus in diesem Winter verheerend sein könnten. „Wenn wir im Sommer nicht produzieren, bauen sich die Lagerbestände nicht auf", sagt er. “In ganz Europa gibt es nicht den Bestand, der im Frühjahr, wenn die Nachfrage wieder steigt, verfügbar sein sollte.“

„Unsere Hauptsorge sind nicht die Energiepreise“

Die dauerhaften Auswirkungen der Produktionsstillstände in ganz Europa werden erst in einigen Monaten zu erkennen sein. Doch schon jetzt beunruhigt der Produktionsrückgang bei Chemikalien, Stahl und anderen wichtigen Grunderzeugnissen diejenigen, die weiter unten in der Wertschöpfungskette stehen.

Unternehmen wie Volvo und Bayer haben begonnen, Teile und Materialien zu horten, falls die Zulieferer in Schwierigkeiten geraten. „Unsere Hauptsorge gilt nicht den Energiepreisen, sondern der Verfügbarkeit von Rohstoffen, die wir in Pharmazeutika umwandeln“, sagt Berninger von Bayer.

„Wenn die deutsche Chemieindustrie ausfällt, hat drei Wochen später die gesamte Lieferkette in Europa ein Problem“, sagt Mensink von Cefic. Denn insbesondere der BASF-Standort Ludwigshafen, das größte integrierte Chemiewerk der Welt, ist ein wichtiger Zulieferer für Hersteller in ganz Europa.

Die deutsche Dominanz in der Versorgungskette bedeutet, dass auch Unternehmen in anderen Ländern von der Aussicht auf eine Gasrationierung in Deutschland betroffen sind. „Wenn Deutschland nicht in der Lage ist zu liefern, wird das Auswirkungen auf ganz Europa haben“, sagt Benoit d'Iribarne, Senior Vice-President of Manufacturing von Saint-Gobain.

Deutsche Unternehmen an vorderster Front

Auf die deutschen Unternehmen entfallen 27 Prozent der wertmäßig verkauften Industrieproduktion der EU. Zu Beginn dieses Jahres stammten noch mehr als 50 Prozent der deutschen Gasimporte aus Russland, und auf die Industrie entfiel etwas mehr als ein Drittel dieser Nachfrage.

Der deutsche Stahlhersteller Thyssenkrupp hat bereits die Produktion von zwei seiner Werke an seinen Hauptstandort in Duisburg verlagert, der über ein eigenes Energienetz verfügt und weniger auf Erdgas angewiesen ist.

Das Unternehmen erklärt, es sei auch bereit, einzelne Werke zu schließen, wenn die Energiekosten weiter steigen. „Die Kosten für Gas und Strom stellen eine existenzielle Bedrohung für energieintensive Industrien wie die Stahlindustrie dar“, so Thyssenkrupp.

Andere Länder haben vielleicht nicht das industrielle Gewicht Deutschlands, aber ihre Volkswirtschaften sind noch stärker von der verarbeitenden Industrie abhängig. Die OECD schätzt, dass Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Österreich und Slowenien, Schweden, Finnland und Norditalien die höchsten Beschäftigungsanteile in anfälligen gasintensiven Sektoren haben.

Viele Unternehmen blicken bereits über diesen Winter hinaus auf den nächsten und sagen noch härtere Bedingungen voraus. „Im Jahr 2022 gab es entscheidende Mengen aus russischen Quellen“, sagt Bige von Nitrogénművek. „Wenn das alles wegfällt, zeichnet das ein eher pessimistisches Bild für den nächsten Winter [2023-24]. Der Anteil der neuen Gasquellen wird zunehmen, aber die Infrastruktur ist weit davon entfernt, das aufholen zu können.“

Braucht es die Krise?

Es gibt jedoch auch Stimmen, die glauben, dass die Krise zu einer stärkeren, umweltfreundlicheren industriellen Basis führen wird. Unternehmen wie Saint-Gobain, Solvay und Smurfit Kappa erklärten gegenüber der Financial Times, dass sie ihre Pläne zur Energiewende, die bereits vor dem Einmarsch Russlands bestanden, beschleunigt hätten.

Tony Smurfit, Vorstandsvorsitzender von Smurfit Kappa, sagt, sein Unternehmen gebe „das Dreifache dessen aus, was wir nach früheren Plänen ausgegeben hätten“.

Und weiter: „Dies wird die grüne Revolution beschleunigen. Vor fünfzig Jahren gab es keine Möglichkeiten für grüne Energie, jetzt gibt es sie. Ich glaube, dass dies Europa sehr grün machen wird.“


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