Technologie

Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine „altmodische“ Technologie könnte sich als geopolitisch sichere und nachhaltige Alternative für die Energiewende erweisen.
17.04.2025 16:03
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
Über 60 Prozent des globalen Lithiums wird derzeit in China verarbeitet. (Foto: dpa) Foto: Uncredited

Lithium-Ionen-Batterien werden infrage gestellt

Der weltweite Energiebedarf steigt rasant – nicht zuletzt durch die explosionsartige Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Zugleich schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien weiter voran. Doch während Solar- und Windkraft immer größere Kapazitäten erreichen, bleibt die Frage ungelöst, wie die erzeugte Energie effizient und sicher gespeichert werden kann.

Bislang galten Lithium-Ionen-Batterien als Standardlösung. Doch immer mehr Experten und Institutionen stellen diese Technologie infrage – aus technischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Gründen.

Lithium-Batterien sind weder für die langfristige Speicherung geeignet noch geopolitisch stabil. Über 60 Prozent des globalen Lithiums wird derzeit in China verarbeitet – einem Land, das längst begonnen hat, seine wirtschaftliche Macht zur politischen Waffe zu machen. In einer Zeit wachsender Spannungen zwischen dem Westen und China stellt diese Abhängigkeit ein strategisches Risiko dar.

Zudem häufen sich die Berichte über Sicherheitsprobleme. Jüngstes Beispiel: Im weltweit größten Batteriespeicher im kalifornischen Moss Landing kam es zu einem schweren Brand, ausgelöst durch thermisches Durchgehen – eine gefährliche Eigenschaft von Lithium-Zellen, die bei Überhitzung explodieren können. Über 1.200 Menschen mussten evakuiert werden.

Alternative rückt in den Fokus

Auch das Thema Recycling ist ungelöst. Was heute als „grüne Lösung“ vermarktet wird, könnte sich langfristig als ökologisches und logistisches Problem erweisen.

Eine Alternative rückt nun in den Fokus: mechanische Energiespeicher. Vor allem die Schwerkraftspeicherung, bei der stillgelegte Bergwerke zur Speicherung von Energie genutzt werden, bietet weitreichendes Potenzial – ohne kritische Rohstoffe, ohne brennbare Chemikalien, ohne geopolitische Abhängigkeiten.

Die UBS hebt in einem aktuellen Bericht genau diese Technologie hervor. Besonders interessant: Weltweit existieren über eine Million stillgelegte Minen. Laut dem International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) könnte allein durch die Nutzung dieser Schächte eine Speicherkapazität von bis zu 70 Terawattstunden geschaffen werden – das Drei- bis Vierfache des derzeitigen globalen Energiebedarfs.

Alternative Lösung bietet wirtschaftliche Chancen

Neben der strategischen Unabhängigkeit bietet die Schwerkraftspeicherung auch wirtschaftliche Chancen: Infrastruktur ist meist vorhanden, Projekte lassen sich schnell realisieren, und in strukturschwachen Bergbauregionen könnten neue Arbeitsplätze entstehen.

Während der Westen weiter auf Lithium setzt und sich damit in eine neue Form der Abhängigkeit begibt, zeichnet sich eine alternative Lösung ab – sicherer, nachhaltiger und geopolitisch souveräner.

DWN
Politik
Politik Trump gegen Windkraft: Präsident eskaliert den Kampf gegen Turbinen
03.09.2025

Trumps Strategie ist eindeutig: fossile Brennstoffe stärken, Windkraft schwächen. Der US-Präsident stoppt Milliardenprojekte, attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersvorsorge: Selbstständige zweifeln an finanzieller Absicherung fürs Alter
03.09.2025

Gut abgesichert im Alter? Mehr als die Hälfte der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmer in Deutschland haben Zweifel, ob ihre...

DWN
Politik
Politik Friedland: Abgelehnte Asylbewerber stößt 16-Jährige vor einen Zug – Gericht wirft Ausländerbehörde Fehler vor
03.09.2025

Ein 31-jähriger Iraker soll ein 16-jähriges Mädchen in Niedersachsen getötet haben. Die Behörden wollten den abgelehnten Asylbewerber...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Politik
Politik Koalitionsausschuss: Der Plan der Bundesregierung fürs zweite Halbjahr - mit fünf Großbaustellen der Koalition
03.09.2025

„Bullshit“-Vorwürfe hier, eiserne Sparvorgaben da: Das Klima in der schwarz-roten Koalition ist angespannt. Jetzt will man im...

DWN
Politik
Politik Militärparade in Peking: China empfängt Staatschefs von Nordkorea und Russland zu Militärparade
03.09.2025

Xi Jinping hat in Peking vor Wladimir Putin und Kim Jong Un neue Waffensysteme inspiziert. Der Auftritt gilt als Zeichen der Solidarität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwischen Kontrolle und Risiko: Wie sich Unternehmen frühzeitig auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten
03.09.2025

Weihnachten kommt schneller, als viele Unternehmer denken – und gerade für kleine Firmen kann das Fest zum entscheidenden Umsatzbringer...