Lithium-Ionen-Batterien werden infrage gestellt
Der weltweite Energiebedarf steigt rasant – nicht zuletzt durch die explosionsartige Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Zugleich schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien weiter voran. Doch während Solar- und Windkraft immer größere Kapazitäten erreichen, bleibt die Frage ungelöst, wie die erzeugte Energie effizient und sicher gespeichert werden kann.
Bislang galten Lithium-Ionen-Batterien als Standardlösung. Doch immer mehr Experten und Institutionen stellen diese Technologie infrage – aus technischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Gründen.
Lithium-Batterien sind weder für die langfristige Speicherung geeignet noch geopolitisch stabil. Über 60 Prozent des globalen Lithiums wird derzeit in China verarbeitet – einem Land, das längst begonnen hat, seine wirtschaftliche Macht zur politischen Waffe zu machen. In einer Zeit wachsender Spannungen zwischen dem Westen und China stellt diese Abhängigkeit ein strategisches Risiko dar.
Zudem häufen sich die Berichte über Sicherheitsprobleme. Jüngstes Beispiel: Im weltweit größten Batteriespeicher im kalifornischen Moss Landing kam es zu einem schweren Brand, ausgelöst durch thermisches Durchgehen – eine gefährliche Eigenschaft von Lithium-Zellen, die bei Überhitzung explodieren können. Über 1.200 Menschen mussten evakuiert werden.
Alternative rückt in den Fokus
Auch das Thema Recycling ist ungelöst. Was heute als „grüne Lösung“ vermarktet wird, könnte sich langfristig als ökologisches und logistisches Problem erweisen.
Eine Alternative rückt nun in den Fokus: mechanische Energiespeicher. Vor allem die Schwerkraftspeicherung, bei der stillgelegte Bergwerke zur Speicherung von Energie genutzt werden, bietet weitreichendes Potenzial – ohne kritische Rohstoffe, ohne brennbare Chemikalien, ohne geopolitische Abhängigkeiten.
Die UBS hebt in einem aktuellen Bericht genau diese Technologie hervor. Besonders interessant: Weltweit existieren über eine Million stillgelegte Minen. Laut dem International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) könnte allein durch die Nutzung dieser Schächte eine Speicherkapazität von bis zu 70 Terawattstunden geschaffen werden – das Drei- bis Vierfache des derzeitigen globalen Energiebedarfs.
Alternative Lösung bietet wirtschaftliche Chancen
Neben der strategischen Unabhängigkeit bietet die Schwerkraftspeicherung auch wirtschaftliche Chancen: Infrastruktur ist meist vorhanden, Projekte lassen sich schnell realisieren, und in strukturschwachen Bergbauregionen könnten neue Arbeitsplätze entstehen.
Während der Westen weiter auf Lithium setzt und sich damit in eine neue Form der Abhängigkeit begibt, zeichnet sich eine alternative Lösung ab – sicherer, nachhaltiger und geopolitisch souveräner.