Deutschland

Wirtschaftsministerium: „Aussichten für Wirtschaft mit erheblichen Risiken behaftet“

Lesezeit: 1 min
10.08.2012 10:29
Zwar erweise sich die deutsche Wirtschaft noch immer als „recht robust“, so das Bundeswirtschaftsministerium, aber die Dynamik sich erwartungsgemäß abgeschwächt. Besonders die Schuldenkrise schüre weiter Verunsicherung und „führt zu Zurückhaltung in der Wirtschaft“.
Wirtschaftsministerium: „Aussichten für Wirtschaft mit erheblichen Risiken behaftet“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Die deutsche Wirtschaft erweist sich in einem schwierigen europäischen Umfeld weiterhin als recht robust.“ Zu diesem Schluss kommt das Bundeswirtschaftsministerium in ihrem Bericht zur wirtschaftlichen Lage im August. Das Ministerium geht sogar davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Leistung im zweiten Quartal weiter „moderat zugenommen“ hat, wenngleich sich die Dynamik abgeschwächt habe.

Die Daten zu den Umsätzen, der Industrieproduktion und den Exporten der deutschen Wirtschaft (hier), die in dieser Woche veröffentlicht wurden, haben gezeigt, wie stark Deutschland mittlerweile von der Schuldenkrise erfasst wurde. Insofern konnte auch das Wirtschaftsministerium nicht dabei bleiben, nur positiv über die Lage der deutschen Wirtschaft zu berichten und wagte am Freitag entsprechend auch ein paar negative Entwicklungen anzudeuten.

Vor allem die Schuldenkrise in einigen Ländern des Euroraums „wirkt erneut belastend, schürt Verunsicherung und führt zu Zurückhaltung in der Wirtschaft“, heißt es in dem Bericht. „Die weiteren Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben daher auch erst einmal verhalten und sind mit erheblichen Risiken behaftet.“ Die EZB senkte erst am Donnerstag ihre Wachstumsprognose für den Euroraum (hier).

Schwierig für die deutsche Wirtschaft ist aber nicht nur die Krise in der EU, sondern vielmehr auch die Abschwächung der Weltwirtschaft. Sowohl in den USA als auch in China blieb das Wachstum deutlich hinter den Erwartungen (hier) und kann so die Schwierigkeiten in Europa nicht ausbalancieren. Dies ist ein Teufelskreis – Europa und somit auch Deutschland brauchen die Märkte in Asien und den USA, um die Rezession zu durchbrechen. Gleichzeitig aber senkt die Rezession in der Eurozone die Nachfrage und damit die Wachstumsmöglichkeiten für Asien und die USA. So bleibe „die leichte Erholungstendenz der Weltwirtschaft vorerst fragil“, so das Ministerium.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Club-of-Rome-Leitfaden für Deutschlands Zukunft
14.10.2024

Vor zwei Jahren präsentierte der Club of Rome einen Report zu den entscheidenden Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft der Menschheit....

DWN
Technologie
Technologie Cyber Resilience Act: Unternehmer können sich auf sichere IT-Produkte verlassen – Anbieter in die Pflicht genommen
14.10.2024

Die digitale Welt wird zunehmend komplexer - und mit dieser Komplexität steigen auch die Bedrohungen für Unternehmen. Deswegen ist es...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Gold, Immobilien, Devisen - wie Vermögensschutz in unsicheren Zeiten gelingt
14.10.2024

In einer Zeit, die von sich rasch verändernden wirtschaftlichen Bedingungen und globalen Unsicherheiten geprägt ist, ist das Thema...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Unternehmensflucht stoppen: AfD-Forderungen scheitern im Bundestag
13.10.2024

Immer mehr deutsche Firmen wandern ins Ausland ab. Hohe Energiekosten, Steuern, Bürokratie und Fachkräftemangel setzen Unternehmen unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weinlese: Winzer in Deutschland ernten weniger Trauben im Vergleich zum Vorjahr
13.10.2024

Die Weinlese wird in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich erheblich geringer ausfallen als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt in...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Hidden Champions: 5 Dinge, die Anleger von den unsichtbaren Marktführern lernen können
13.10.2024

Hidden Champions sind meist unbekannte Marktführer in hochspezialisierten Märkten. Gegenüber der Konkurrenz haben sie jedoch...

DWN
Politik
Politik Trumps Zölle sind eine Chance für Harris
13.10.2024

Obwohl die Handelspolitik viel diskutiert wird, bleibt die Debatte oft oberflächlich und nationalistisch gefärbt. Statt sich auf die...

DWN
Politik
Politik Politisches Duell im EU-Parlament: Von der Leyen und Orbán im scharfen Schlagabtausch - wie kam es dazu?
13.10.2024

Die Auseinandersetzung zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán erreichte im...