„Die deutsche Wirtschaft erweist sich in einem schwierigen europäischen Umfeld weiterhin als recht robust.“ Zu diesem Schluss kommt das Bundeswirtschaftsministerium in ihrem Bericht zur wirtschaftlichen Lage im August. Das Ministerium geht sogar davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Leistung im zweiten Quartal weiter „moderat zugenommen“ hat, wenngleich sich die Dynamik abgeschwächt habe.
Die Daten zu den Umsätzen, der Industrieproduktion und den Exporten der deutschen Wirtschaft (hier), die in dieser Woche veröffentlicht wurden, haben gezeigt, wie stark Deutschland mittlerweile von der Schuldenkrise erfasst wurde. Insofern konnte auch das Wirtschaftsministerium nicht dabei bleiben, nur positiv über die Lage der deutschen Wirtschaft zu berichten und wagte am Freitag entsprechend auch ein paar negative Entwicklungen anzudeuten.
Vor allem die Schuldenkrise in einigen Ländern des Euroraums „wirkt erneut belastend, schürt Verunsicherung und führt zu Zurückhaltung in der Wirtschaft“, heißt es in dem Bericht. „Die weiteren Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben daher auch erst einmal verhalten und sind mit erheblichen Risiken behaftet.“ Die EZB senkte erst am Donnerstag ihre Wachstumsprognose für den Euroraum (hier).
Schwierig für die deutsche Wirtschaft ist aber nicht nur die Krise in der EU, sondern vielmehr auch die Abschwächung der Weltwirtschaft. Sowohl in den USA als auch in China blieb das Wachstum deutlich hinter den Erwartungen (hier) und kann so die Schwierigkeiten in Europa nicht ausbalancieren. Dies ist ein Teufelskreis – Europa und somit auch Deutschland brauchen die Märkte in Asien und den USA, um die Rezession zu durchbrechen. Gleichzeitig aber senkt die Rezession in der Eurozone die Nachfrage und damit die Wachstumsmöglichkeiten für Asien und die USA. So bleibe „die leichte Erholungstendenz der Weltwirtschaft vorerst fragil“, so das Ministerium.