Politik

Samaras: Scheitere ich, stürzt Griechenland ins Chaos

Lesezeit: 1 min
05.10.2012 11:41
Der griechische Premierminister Antonis Samaras warnt vor der steigenden Arbeitslosigkeit und dem Aufstieg der rechtsradikalen Partei in seinem Land. Die griechische Demokratie stehe vor ihrer vielleicht größten Herausforderung. Er selbst führe den Kampf seines Lebens.
Samaras: Scheitere ich, stürzt Griechenland ins Chaos

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Angela Merkel reist am Dienstag überraschend nach Griechenland

Die Zeit, zu der Antonis Samaras sein Amt in Griechenland angetreten hat, ist sicherlich keine , um sich auf den Lorbeeren anderer auszuruhen. Vielmehr muss er das Land reformieren und er die internationalen Gläubiger von der Notwendigkeit, mehr Zeit zu erhalten, überzeugt.

„Die griechische Demokratie steht vor ihrer vielleicht größten Herausforderung“, sagte Antonis Samaras in einem Interview mit dem Handelsblatt. Die steigende Arbeitslosigkeit gefährde wie gegen Ende der Weimarer Republik den Zusammenhalt in der griechischen Gesellschaft. Zudem sei die Gesellschaft „als Ganzes“ von den Populisten der extrem linken und den Aufstieg einer rechtsextremen, „man könnte sagen faschistischen Neonazi-Partei“ bedroht, so Antonis Samaras. Immerhin ist sie drittstärkste Partei im Land und ihre Umfragewerte steigen auch nach der Wahl noch (mehr hier).

Sollte seine Regierung scheitern, „wartet auf uns das Chaos“, warnte er. Deshalb führe er den Kampf seines Lebens und die Menschen wüssten, „dass diese Regierung die letzte Chance Griechenlands bedeutet“. Griechenland sei bereit, Opfer zu bringen. Aber die bisherigen Einschnitte gingen bereits bis „auf die Knochen“ – innerhalb von fünf Jahren hätten die Griechen ein Drittel ihres Lebensstandards verloren. Das Land sei an der Grenze dessen, „was wir unserer Bevölkerung zumuten können“.

Die Arbeitslosigkeit in Griechenland ist hoch, jeder zweite Jugendliche ist ohne Job (hier) und „immer mehr Menschen müssen in Suppenküchen von Kirche und Hilfsorganisationen gehen, um eine warme Mahlzeit zu bekommen“. Man werde aber weiter die „Zähne zusammenbeißen“, versichert Antonis Samaras. Seine Regierung werde noch einmal Einschnitte von der griechischen Bevölkerung verlangen, aber es müsse klar sein, dass dies die letzten seien und es danach Licht am Ende des Tunnels geben müsse. Zum Schluss fügte Antonis Samaras noch hinzu, wie „sehr wichtig“ es wäre, dass Angela Merkel einmal nach Griechenland komme. „Sie ist uns jederzeit willkommen!“. Immerhin wisse man „sehr zu schätzen, dass uns die Deutschland und die Europäer in dieser schwierigen Zeit helfen“.

Weiter Themen

Transparency International: Steinbrück hat Nebeneinkünfte verschleiert

EU zweifelt an Defizit-Berechnungen von Spanien

Italienische Banken fordern Verlängerung der EZB-Finanzspritzen


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunak in Berlin: Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...