Politik

USA: Öffentliche Busse zeichnen heimlich Gespräche der Fahrgäste auf

Lesezeit: 1 min
13.12.2012 23:23
In einigen Städten der USA rüsten Nahverkehrsunternehmen ihre Busse mit Mikrofonen aus, um Gespräche von Passagieren abhören zu können. Der Grund für diese Einschränkung der Bürgerrechte: Terrorverdacht - es kann ja jeder ein Terrorist sein.
USA: Öffentliche Busse zeichnen heimlich Gespräche der Fahrgäste auf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die nationale Sicherheit in amerikanischen Bussen wird jetzt auch mit Mikrofonen überwacht.  Zusammen mit neu installierten Kameras sorgt eine zentrale Schnittstelle im Bus dafür, den Ton der Mikrofone mit den Videoaufnahmen zu synchronisieren. Durch diesen Lauschangriff können Passagiere wahllos überwacht werden, wie das Magazin Wired berichtet. Die gesammelten Ton- und Bildaufnahmen werden zusätzlich in einer Blackbox im Bus gespeichert und können via Internet an eine Überwachungszentrale übermittelt werden.

Die Daten können jedoch nicht nur aufgenommen und gespeichert werden. In Echtzeit können die Überwacher auch verfolgen, was in Bussen in San Francisco, Baltimore oder Hartford gesagt und getan wird. Entweder sie wählen sich aus der Zentrale oder über einen Laptop an jedem beliebigen Ort der Welt ein. Weil alle Busse mit GPS-Sendern ausgestattet sind, kann zusätzlich der Ort des Geschehens bis auf wenige Meter genau ausgemacht werden.

Verbraucherschützer sind alarmiert, weil nicht klar ist, ob die Überwachungssysteme ausreichend vor Missbrauch geschützt sind. Außerdem befürchten sie einen unkontrollierten und unrechtmäßigen Eingriff in die Privatsphäre der Amerikaner. Fahrgäste könnten eindeutig identifiziert werden. Der Staat verschärft ständig seine Überwachungsmethoden unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit. Über eine Million Amerikaner stehen unter Terrorverdacht (mehr hier).

Ein Sprecher eines Nahverkehrs-Unternehmens sagte indes, die Sicherheit der Passagiere und Fahrer werde durch dieses Überwachungssystem verbessert. Durch einen Warnhinweis seien die Passagiere ausreichend vorgewarnt, dass Gespräche und Bildmaterial aufgezeichnet werden könnten. In San Francisco wurde bereits eine Umrüstung von 357 Bussen für rund sechs Millionen Dollar genehmigt. Bis zu fünf Audiokanäle und vier bis sechs Kameras befinden sich dann in den Bussen.

Weitere Themen:

Wegen Finanzkrise: Der Pariser Louvre verfällt

Studie: Akademische Bildung verhindert sozialen Abstieg nicht

Schnellschuss: Eurogruppe winkt nächste Tranche für Griechenland durch


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...