Politik

Der Fluch der EU-Subventionen: Biodiesel treibt Lebensmittel-Preise

Lesezeit: 1 min
10.09.2013 01:17
Die EU-Kommission hat in einer Studie erkannt, dass sie mit der Subventionierung von Biodiesel offenbar einen schweren Fehler gemacht hat. Die hemmungslose Unterstützung des Anbaus von Getreide für die Energie-Gewinnung treibt die Lebensmittel-Preise in die Höhe. Die EU weiß jedoch nicht, wie sie aus dem Teufelskreis aussteigen soll.
Der Fluch der EU-Subventionen: Biodiesel treibt Lebensmittel-Preise

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die EU plant, dass bis 2020 mindestens 10 Prozent des Treibstoffs für den Transport aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Diese Pläne treiben die Nahrungsmittelpreise und stehen daher in der Kritik. Denn in den vergangenen Jahren sind die Preise für Nahrungsmittel aufgrund von Dürren und Inflation bereits massiv gestiegen.

„Die Nutzung von Nahrungsmitteln zur Herstellung von Biotreibstoff, anstatt die Welt zu füttern, ist kritisiert worden“, so eine Studie im Auftrag der EU-Kommission. Vor allem die Nachhaltigkeit des Biodiesels sei hinterfragt worden. Daher hat die EU-Kommission vorgeschlagen, dass die Ziele für den Einsatz von Biotreibstoff bis 2020 gesenkt werden. Doch die Umsetzung dieser Vorschläge ist unsicher.

Wenn die EU die Subventionierung von Biotreibstoff einstellen würde, würde die Nachfrage nach Biodiesel um 81 Prozent einbrechen. Der Preis für Biodiesel würde um 64 Prozent einbrechen, so die EU-Studie. Es würde sich dann also lohnen, die pflanzlichen Rohstoffe als Nahrungsmittel zu verwenden.

Das große Angebot an Nahrungsmitteln würde dazu führen, dass die Preise in der EU deutlich fallen. Pflanzliches Öl wäre dann um 48 Prozent billiger. Doch auch die Preise für Getreide, Zucker und andere Lebensmittel würden sinken.

Würde die EU die Subventionierung von Nahrungsmitteln einstellen, würden nicht nur die Konsumenten in der EU, sondern auch in anderen Teilen der Welt profitieren. Denn das erhöhte Angebot an Nahrungsmitteln in der EU hätte Auswirkungen auf den Weltmarkt. So würden pflanzliche Öle global 15 Prozent billiger.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Länder drängen Bund zur Handlung bezüglich des Deutschlandtickets
18.04.2024

Verkehrsminister erhöhen den Druck auf Bund und Länder in Finanzierungsstreit um Deutschlandticket.

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...