Politik

Körperpflege-Produkte enthalten belastende Hormone

Lesezeit: 1 min
26.10.2013 22:21
Einer aktuellen Studie zufolge sind 30 Prozent aller Kosmetikprodukte mit hormonell wirksamen Chemikalien belastet. Am häufigsten werden die potentiell gesundheitsgefährdenden Stoffe von den führenden Herstellern verwendet.
Körperpflege-Produkte enthalten belastende Hormone

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nahezu jedes dritte Kosmetikprodukt in Deutschland enthält hormonell wirksame chemische Substanzen. Das geht aus einer aktuellen Studie vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hervor.

Kontrolliert wurden mehr als 60.000 Körperpflegeprodukte. Insgesamt wurden die Produkte auf 15 verschiedene Chemikalien untersucht, die von der EU in ihrer Prioritätenliste für hormonell wirksame Stoffe mit der höchsten Priorität belegt worden waren.

Hormonell wirksame Chemikalien werden in Kosmetika den Untersuchungen vom BUND zufolge vor allem als Konservierungsmittel oder UV-Filter eingesetzt. Ihre Verwendung ist zulässig, obwohl die Stoffe mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden. Unter anderem werden hormonell wirksame Substanzen wie Phthalate und Bisphenol A für eine reduzierte Spermienqualität, eine verfrühte Pubertät und die Förderung mehrerer Krebsarten verantwortlich gemacht.

Dabei seien laut des BUND-Berichts auch bei der Einhaltung der Grenzwerte für einzelne Chemikalien ernste Gefahren vorhanden. Die Kombinationswirkung verschiedener Substanzen im Körper, der sogenannte Cocktail-Effekt, berge kaum bekannte Risiken. Etwa 20 Prozent der getesteten Produkte enthielten mehrere hormonell wirksame Stoffe.

Positiv hervorgehoben werden in dem Bericht mehrere Unternehmen, die schon heute ausschließlich Produkte ohne belastende Stoffe herstellen. Der Anteil der hormonhaltigen Artikel liegt bei den Marktführern L‘Oréal und Beiersdorf hingegen bei fast 50 Prozent. Der BUND fordert die Kosmetikhersteller auf, komplett auf hormonell wirksame Chemikalien zu verzichten.

Mit einer Smartphone-App soll es Konsumenten ermöglicht werden, sich schnell und unkompliziert über die Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten zu informieren. Mit der „ToxFox-App“ kann der Barcode von Kosmetikprodukten eingelesen und festgestellt werden, ob hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. Der BUND erhofft sich dadurch ein bewussteres Einkaufsverhalten der Kunden und schließlich auch ein Umdenken bei den Kosmetikherstellern.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...