Politik

Proteste in der Türkei: Polizei geht massiv gegen Demonstranten vor

Lesezeit: 1 min
27.12.2013 19:44
Die türkische Polizei ist erneut gegen Anti-Regierungs-Demonstranten vorgegangen. In Istanbul kamen am Abend Wasserwerfer und Tränengas zum Einsatz. Am Nachmittag hatte die Taksim Solidaritäts-Plattform zu landesweiten Protesten aufgerufen.
Proteste in der Türkei: Polizei geht massiv gegen Demonstranten vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Istanbuler Polizei hat Demonstranten daran gehindert, sich auf einer der bekanntesten Straßen der Stadt, der İstiklal Caddesi zu versammeln. Die Szenen im Taksim-Viertel erinnerten an die Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten während der Gezi Park-Proteste. Um die Menge zu zerstreuen, setzten die Beamten erneut Wasserwerfer und Tränengas ein.

Die Demonstranten hatten sich nach einem Aufruf in den Sozialen Medien zusammengefunden, um erneut den Rücktritt der Regierung einzufordern. Das berichtet die türkische Zeitung Hürriyet. Neben Wasserwerfern und Tränengas sollen auch Plastikgeschosse gegen die Demonstranten eingesetzt worden sein. Nach der Niederschlagung seien Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge gesichtet worden.

Die Straße befindet sich im Stadtteil Beyoğlu. Sie führt vom Tünel-Platz über den Galatasaray-Platz zum Taksim-Platz. Bereits am Sonntag war es nicht nur in der Bosporus-Metropole zu chaotischen Szenen gekommen. Auch in Izmir war die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vorgegangen.

Abermals skandierten die Demonstranten nun „Überall Bestechung, überall Korruption!“. Ähnliche Slogans waren bereits im Sommer zu hören. Damals lauteten sie „Überall Taksim, überall Widerstand“. Ein Ausruf, der über die Zeit zum Motto der Gezi-Park-Proteste avancierte.

Am Nachmittag hatte die Taksim Solidaritäts-Plattform zu landesweiten Anti-Regierungs-Protesten an diesem Freitagabend aufgerufen. Das berichtet das Nachrichtenportal Worldbulletin. Nachdem es um diese nun viele Wochen ruhig geblieben war, erneutern sie nun ihre Forderung nach einem Rücktritt von Premier Recep Tayyip Erdoğan und dessen Regierung. Über die Sozialen Medien riefen sie dazu auf, sich um 19.00 Uhr Ortszeit zu versammeln.

Unterdessen haben die Streitkräfte am Freitag mitgeteilt, dass sie sich nicht an der aktuellen politischen Debatte beteiligen würden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Sunak in Berlin: Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...