Politik

Waffenstillstand in Gefahr: Kiew lehnt Abzug der schweren Waffen ab

Lesezeit: 1 min
16.02.2015 12:26
Der Waffenstillstand in der Ukraine gerät in Gefahr: Die Ukraine hat mitgeteilt, einen wesentlichen Teil des Minsker Abkommens nicht erfüllen zu wollen: Kiew weigert sich, seine schweren Waffen abzuziehen. Nach dieser Ankündigung haben die Rebellen ebenfalls Position bezogen. Auch sie wollen ihre schweren Waffen nur Zug um Zug abziehen.
Waffenstillstand in Gefahr: Kiew lehnt Abzug der schweren Waffen ab

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das ukrainische Militär hat am Montag einen Abzug der schweren Waffen aus der Ostukraine abgelehnt. Die Rebellen hielten sich nicht an die in Minsk vereinbarte Waffenruhe, begründete ein Militärsprecher in Kiew am Montag die Entscheidung. Die Meldung wird auch von der Nachrichten Agentur Reuters bestätigt. Der Abzug schwerer Waffen durch beide Seiten war einer der wesentlichen Bestandteile der Vereinbarungen von Kiew. Bei den Angriffen werden immer wieder auch zivile Ziele getroffen (Siehe Video am Anfang des Artikels). Die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet, dass eine einseitiger Abzug der ukrainischen Armee nicht in Frage komme. Man könne erst abziehen, wenn die OSZE-Beobachter sicherstellen, dass auch die Rebellen abziehen. Die OSZE müsse dazu ihr Personal verstärken. Außenminister Pavlo Klimkin sagte, dass diese Bedingung erfüllt werden müsse, weil sonst die Gefahr bestehe, dass die Rebellen weiterkämpfen könnten und dies, wie bei der vorigen Waffenruhe, zum Tod weiterer Soldaten führen könnte.

Die OSZE ist derzeit mit einer Special Monitoring Mission an der russisch-ukrainischen Grenze tätig. Die Organisation hatte zuletzt gesagt, dass sie ein Mandat für 500 Leute in der Ukraine habe, dieses sei jedoch noch voll ausgeschöpft. Die OSZE bemüht sich um eine einigermaßen objektive Darstellung der Gefechtslage im Bürgerkrieg und hat bisher einseitige Schuldzuweisungen penibel vermieden.

Das ukrainische Militärkommando beschuldigte die Rebellen, die Waffenruhe in Debalzewo gebrochen zu haben. Ein ukrainischer Offizier gab an, dass auch in der Nähe von Mariupol Kämpfe zu beobachten seien, berichtet die BBC. Allerdings sind in Mariupol auch verstärkt Kämpfer des Asow-Bataillons vertreten. Vergangene Woche startete Asow eine Offensive gegen die Rebellen.

Zuvor hatte bereits der militante Rechte Sektor mitgeteilt, sich nicht an die Vereinbarungen halten zu wollen und weiter gegen die „russische Invasion“ zu kämpfen. Die Vereinbarung verstoße ihrer Meinung nach gegen die ukrainische Verfassung.

Der Ankündigung von Kiew, den Abzug der schweren Waffen nicht durchzuführen, folgte prompt eine Reaktion der Rebellen: Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldet, dass nun auch die Rebellen nur bereit seien, die Geschütze Zug um Zug unter Aufsicht der OSZE abzuziehen.

Die EU und die USA hatten angekündigt, gegen Russland weitere Maßnahmen ergreifen zu wollen, wenn sich die Rebellen und die Russen nicht an die Minsker Vereinbarungen halten. Am Montag beschloss die EU schon länger angekündigte Maßnahmen wie Einreiseverbote und Kontosperrungen gegen Mitglieder der russischen Regierung.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...