Politik

Google bestraft Unternehmen ohne mobile Internetseite

Lesezeit: 1 min
20.04.2015 11:54
Unternehmen müssen ihre Internetseiten für mobile Geräte optimieren. Sonst droht ihnen eine Herabstufung in den Suchergebnissen von Google. Der Suchmaschinenbetreiber überarbeitet sein Ranking. Die Seiten der EU und Microsoft könnten bald nicht mehr auf der ersten Seite der Suchergebnisse stehen.
Google bestraft Unternehmen ohne mobile Internetseite

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Dienstag startet Google mit der Überholung seiner Suchergebnisse. Unternehmen, die ihre Internetseiten an mobile Geräte angepasst haben, werden dann zuerst auf der Seite der Suchmaschine angezeigt. Konzerne und Institutionen – so wie Microsoft und die EU – haben diesen Trend verschlafen und könnten schon bald nicht mehr auf Seite eins bei Google erscheinen.

Experten nennen diesen Schritt von Google der FT zufolge „Mobilegeddon“, weil sie damit rechnen, dass zahlreiche große Konzerne die obersten Plätze in den Suchergebnissen verlieren werden. Die Änderungen betreffen die Online-Suche auf mobilen Geräten auf der ganzen Welt und in allen Sprachen, teilte Google mit.

60 Prozent des Online-Verkehrs kommt mittlerweile von mobilen Geräten. Der Business Insider berichtet, dass auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen gefährdet sind, die die Mittel für die Überholung ihre Seite nicht aufbringen oder von der Umstellung nichts wissen. Das kann Millionen von Internetseiten betreffen.

Neben den Inhalten ist die Nutzererfahrung im Internet eine wachsende Bedeutung ein. Nutzer wollen eine einfach zu bedienende Seite besuchen, die übersichtlich ist und leicht Zugang zu den gewünschten Informationen bietet. Google will Unternehmen in den Suchergebnissen nach vorne bringen, die diese Kriterien erfüllen.

Google spielt mit dem Schritt seine Gestaltungsmacht im Internet aus, die von der EU kritisiert wird. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die EU-Kommission Ermittlungen gegen den Dienst Google-Shopping einleitet. Sollte die EU zu dem Schluss kommen, dass Google seinen Dienst vor Konkurrenten bevorzugt angezeigt hat, droht dem Internetkonzern eine Geldstrafe von bis zu 6 Milliarden Euro.

Die Seiten der EU werden nun zum prominentesten Opfer von Google, denn sie sind nicht für Smartphones optimiert. Die Schriftgröße ist „zu klein zum Lesen“, Links „stehen zu eng beieinander“ und Inhalte sind breiter als der Bildschirm von mobilen Geräten, zitiert die FT aus einem Online-Test, den Google durchgeführt hat.

Google verändert mit dem Schritt das Internet. Unternehmen, die in mobile Versionen ihrer Internetseiten investiert haben, bekommen eine neue Chance, sich im Wettbewerb gegen größere Konkurrenten durchzusetzen.

Die Suchergebnisse auf Tablets und Desktop-PCs sollen nicht von der Änderung am Suchalgorithmus beeinflusst werden. Bereits bei der letzten Anpassung der Suchergebnisse verlor eBay die ersten Plätze im Ranking. Das hatte einen unmittelbaren Einfluss auf die Finanzen des Online-Auktionshauses.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...