Politik

Weltbank: Krisen-Staaten sollen „Flüchtlings-Anleihen“ begeben

Lesezeit: 1 min
14.10.2015 23:29
Die Weltbank fordert von der Türkei, dem Libanon und Jordanien die Begebung von sogenannten „Flüchtlings-Anleihen“. Die Länder sollen sich auf dem Kapitalmarkt Geld beschaffen, um für die syrischen Flüchtlinge zu sorgen. Im Gegenzug sollen Länder wie Deutschland mit Steuergeldern die Rückzahlung der Renditen an die privaten Investoren garantieren.
Weltbank: Krisen-Staaten sollen „Flüchtlings-Anleihen“ begeben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Weltbank möchte das Flüchtlings-Problem durch die Nutzung des internationalen Anleihe-Markts lösen, weil die Spendenbereitschaft der internationalen Gemeinschaft mangelhaft ist. Die Staaten mit den meisten Flüchtlingen, also die Türkei, Libanon und Jordanien, sollen über die Weltbank Anleihen begeben, die von privaten Investoren gekauft werden.

Die Rückzahlung garantieren die zehn wichtigsten Geberländer USA, Großbritannien, Deutschland, die EU, Kanada, Japan, die Niederlande, Norwegen, Schweden und Kuwait mit den Steuergeldern ihrer Bürger. „Derzeit haben Regierungen mit ihren Haushaltsdefiziten zu kämpfen. Doch gleichzeitig beobachten wir einen sehr liquiden Kapitalmarkt“, zitiert die FT Hafez Ghanem, Vizepräsident der Weltbank und verantwortlich für den Nahen Osten und Nordafrika. Die Lösung müsse auf dem Kapitalmarkt gefunden werden, weil der Bedarf an finanziellen Mitteln „riesig“ sei, so Ghanem.

Wenn beispielsweise der Libanon oder die Türkei Schwierigkeiten bei der Zahlung der Renditen an die Investoren haben sollten, werden die Geberländer finanziell einspringen. Dieser Fall tritt jedoch nur dann ein, wenn die Länder im Rahmen eines derartigen Szenarios kurz vor der Staatspleite stehen. Bei diesem Prozess profitieren faktisch gesehen immer die Investoren. Die betroffenen Länder hingegen hätten sowohl eine politische als auch eine finanzielle Bringschuld gegenüber den Geberländern.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunak in Berlin: Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...