Politik

Merkel räumt Niederlage ein und lehnt Kurswechsel bei Flüchtlingen ab

Lesezeit: 1 min
14.03.2016 18:01
Merkel räumte ein, dass die Flüchtlingsfrage die drei Landtagswahlen überschattet und der CDU am Sonntag angesichts der Verluste einen „schweren Tag“ beschert habe. Trotz scharfer Proteste aus der CSU will Merkel an ihrem Kurs festhalten.
Merkel räumt Niederlage ein und lehnt Kurswechsel bei Flüchtlingen ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundeskanzlerin Angela Merkel will auch nach den Landtagswahlen an ihrem Ansatz in der Flüchtlingspolitik festhalten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir eine europäische Lösung brauchen, dass diese Lösung Zeit braucht“, sagte die CDU-Vorsitzende nach der Sitzung des CDU-Präsidiums und -Bundesvorstands am Montag in Berlin. Es sei unstrittig, dass die Zahl der Flüchtlinge reduziert werden müsse. Aber dies könne nicht dadurch geschehen, dass man die Lasten einfach nur zwischen EU-Staaten verschiebe. Sicher profitiere Deutschland von den Grenzschließungen der Balkanstaaten. Aber die Last werde nur auf Griechenland verlagert, was keine nachhaltige Lösung sei.

„Der Ansatz ist heute auch nicht infrage gestellt worden“, sagte Merkel mit Blick auf die Flüchtlingsdebatte in der CDU-Spitze angesichts der CSU-Kritik. „Vom Grundansatz werde ich das so weiter verfolgen, wie ich das in den letzten Monaten getan habe.“ Merkel räumte ein, dass die Flüchtlingsfrage die drei Landtagswahlen überschattet und der CDU am Sonntag angesichts der Verluste einen „schweren Tag“ beschert habe. Das Problem sei nicht gelöst, was viele Menschen verunsichere. Differenzen gebe es zwischen CDU und CSU nur bei der Frage, wie man die Zahlen reduziere. Innenpolitisch sei man sich einig. Doch mittlerweile eskaliert der Streit in der Union. Horst Seehofer kündigte an, die CDU müsse sich jetzt auf stärkere Kritik aus Bayern einstellen.

„Ich habe mich nie gegen nationale Maßnahmen ausgesprochen“, sagte Merkel mit Verweis auf die beschlossenen Asylpakete und Kontrollen an der Grenze. Es gehe in der EU aber darum, eine gemeinsame Lösung zu finden. „Wir sind recht kurz davor“, sagte sie mit Blick auf den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag.

Merkel warb erneut dafür, eine EU-Vereinbarung mit der Türkei zur Rücknahme von Flüchtlingen und Migranten zu schließen. Dies bedeute nicht, dass die Türkei in die EU aufgenommen werde. Die Verhandlungen würden „ergebnisoffen“ geführt. Die Türkei müsse alle Bedingungen erfüllen. „Da gibt es keine Abstriche“. Dies gelte auch für die von der Türkei geforderte Visafreiheit.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...