Gemischtes

Pokémon Go verstößt massiv gegen deutsches Datenschutzrecht

Lesezeit: 1 min
06.08.2016 01:05
Datenschützer warnen vor dem Handy-Spiel „Pokémon Go“. Dieses speichere nicht nur sämtliche Daten des Spielers, sondern die Wirtschaft könne damit Kunden regelrecht steuern. 15 Klauseln der Datenschutzbestimmungen seien mit deutschem Recht nicht zu vereinbaren.
Pokémon Go verstößt massiv gegen deutsches Datenschutzrecht

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Datenschützer haben vor den Gefahren des Smartphone-Spiels Pokémon Go gewarnt. „Pokémon Go ist in allererster Linie eine gigantische Datensammelmaschine, vor deren potenziellen Möglichkeiten man nur warnen kann“, sagte die Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Marit Hansen, laut AFP. Das Spiel verlange nicht nur Zugriff auf Kamera und Mikrofon des Handys, sondern speichere auch „sehr genau und detailliert“ Geo-Daten seiner Nutzer.

„Da es sich um einen außereuropäischen Anbieter handelt, fehlt uns bislang der juristische Hebel, da aktiv zu werden“, sagte Hansen. Die Spiel-Macher könnten mit Pokémon Go die Nutzer „regelrecht lenken“, warnte sie. In Japan kooperiere McDonald’s bereits mit dem Spiele-Entwickler, vor jeder Filiale locke ein sogenannter Pokestop. Pokémon Go beweise „eindrücklich, wie man heute mit wenig Aufwand große Kundenströme steuern kann“.

Auch Verbraucherschützer hatten das Spiel wegen seiner Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen bereits kritisiert. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzvb) mahnte 15 Klauseln darin ab, da sie „nach deutschem Recht unzulässig“ seien. Der Verband setzte der US-Firma Niantic, die das Spiel entwickelt hat, eine Frist bis zum 9. August, um eine Unterlassungserklärung abzugeben. Andernfalls wollen die Verbraucherschützer eine Klage prüfen.

Pokémon Go animiert die Spieler, mit ihrem Smartphone durch die Gegend zu laufen und in der echten Welt versteckte Pokémon-Figuren „einzufangen“. Die App hat weltweit einen Hype ausgelöst. Einige Staaten haben das Spiel ganz oder für bestimmte Berufsgruppen wie Polizisten und Soldaten verboten – darunter Saudi-Arabien, Indonesien und Israel.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...