Finanzen

IWF sieht schwarz für Europa: Zu alt, zu viele Schulden

Lesezeit: 1 min
19.08.2016 03:13
Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in Europa in den kommenden beiden Jahrzehnten aufgrund der Alterung der Gesellschaften spürbar verlangsamen wird. Besonders betroffen werden Länder sein, die schon heute in der Krise stecken.
IWF sieht schwarz für Europa: Zu alt, zu viele Schulden
Durchschnittliche Produktivitäts-Einbußen nach Ländern.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mittelfristig mit einer spürbaren Abbremsung des Wirtschaftswachstums in Europa. Schuld daran sei insbesondere die fortschreitende Alterung der Gesellschaft, welche auch das Durchschnittsalter der arbeitenden Bevölkerung anheben werde, heißt es in einem Bericht. Der demografische Wandel werde zusammen mit den Themen Arbeitslosigkeit und Staatsschulden künftig die drei größten Hemmnisse für die Volkswirtschaften Europas darstellen.

Ein Großteil der Wachstumseinbußen entfalle auf die verminderte Produktivität als Begleiterscheinung einer alternden Arbeiterschaft, so die Analysten des IWF. Sie gehen davon aus, dass die durchschnittliche Produktivität eines Arbeiters bis zu einem Alter von etwa 45 Jahren ansteige, danach aber sinke. Nehme die Anzahl der Werktätigen zwischen 55 und 64 Jahren um 5 Prozent zu, verringere sich die Produktivität um ungefähr 3 Prozent, schreiben die Analysten.

Der IWF prognostiziert, dass die Produktivität in der Eurozone in den kommenden zwanzig Jahren um etwa 0,8 Prozent zunehme. Bleibe die heutige Altersstruktur bestehen, könnte dieser Wert bei über einem Prozent liegen.

Bedenklich sei, dass die Euro-Krisenländer am schwersten von der Entwicklung betroffen sein werden, schreibt der IWF. „Die Bürde der Alterung der Arbeiterschaft wird sich unterschiedlich auf die Mitglieder der Euro-Zone auswirken. Bedenklich ist, dass sich die Produktivität besonders in Ländern verschlechtern wird, die es sich am wenigsten leisten können wie etwa Griechenland, Spanien, Portugal und Italien. Diese Länder haben schon jetzt zu hohe Schulden und zu wenig steuerlichen Spielraum, um die Produktivität zu stärken und die Arbeitslosigkeit abzubauen.“

Im internationalen Vergleich stehe Europa schlecht da. Nicht nur verfügen die Schwellenländer über junge Gesellschaften – auch die Arbeiterschaft in den USA werde in den kommenden Jahren letwas jünger werden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...