Finanzen

Umfrage: Persönliche Beziehungen wichtigster Grund für Einstellungen

Lesezeit: 1 min
26.08.2017 18:42
Einer Umfrage zufolge führen persönliche Beziehungen am häufigsten zum Abschluss eines Arbeitsvertrages.
Umfrage: Persönliche Beziehungen wichtigster Grund für Einstellungen

Jede dritte Stelle in Deutschland wird einer Umfrage zufolge über persönliche Kontakte besetzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Vor allem Kleinbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigten suchen neue Mitarbeiter vorwiegend über persönliche Beziehungen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Insgesamt gab es in Deutschland demnach im vergangenen Jahr 3,65 Millionen Neueinstellungen im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.

Der IAB-Betriebsbefragung zufolge kommen 32 Prozent aller Neueinstellungen über die Nutzung persönlicher Kontakte zustande, bei Kleinbetrieben beträgt der Anteil sogar 47 Prozent. Jobbörsen im Internet, darunter das Angebot der Bundesagentur für Arbeit, bringen Arbeitgeber und neue Mitarbeiter bei 21 Prozent der Neueinstellungen zusammen.

Elf Prozent der Neubesetzungen kommen demnach über Stellenausschreibungen auf der eigenen Homepage zustande. Zehn Prozent der Stellen werden über Anzeigen in Zeitungen oder Zeitschriften besetzt, ebenfalls zehn Prozent über Initiativbewerbungen oder Bewerberlisten.

Die Vermittlungsdienste, die die Bundesagentur für Arbeit über die Jobbörse hinaus anbietet, führen laut IAB bei fünf Prozent der Neueinstellungen zur Stellenbesetzung. Auf private Arbeitsvermittlungen entfallen vier Prozent der Stellenbesetzungen. Andere Besetzungswege spielen eine geringe Rolle, der Anteil der sozialen Medien an den Stellenbesetzungen liegt etwa bei nur einem Prozent.

Der Großteil der Einstellungen in Deutschland entfiel im vergangenen Jahr auf kleinere und mittlere Betriebe (44 Prozent und 32 Prozent). Nur knapp ein Viertel der Stellenneubesetzungen fand bei Großbetrieben mit mindestens 250 Beschäftigten statt - was laut IAB auch mit der geringeren Personalfluktuation bei großen Unternehmen zusammenhängt. Angesichts höherer Löhne, mehr Aufstiegsmöglichkeiten und auch mehr Mitbestimmung halten Mitarbeiter Großbetrieben eher die Treue.

Schwierigkeiten bei der Personalsuche treten der Untersuchung zufolge vorwiegend bei Kleinbetrieben auf, was häufig an vergleichsweise geringeren Einstiegslöhnen und zum Teil ungünstigeren Arbeitsbedingungen liege. Unter den Kleinbetrieben befänden sich beispielsweise Handwerksbetriebe mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten. Andererseits würden Kleinbetriebe neuen Mitarbeitern häufiger unbefristete Arbeitsverträge als Großbetriebe bieten.

Die IAB erhebt vier Mal jährlich das gesamte Stellenangebot in Deutschland - also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. An der Befragung beteiligten sich im vergangenen Jahr rund 11.600 Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen, deren Angaben repräsentativ hochgerechnet und gewichtet werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Politik
Politik Lauterbach: RKI-Protokolle sollen weitestgehend entschwärzt werden
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...