Die Preise für Industriemetalle haben in den vergangenen Monaten einen Höhenflug erlebt. Nun geraten die Notierungen unter Druck. Wie Reuters am vergangenen Freitag berichtete, führten die diplomatischen Spannungen mit Nord-Korea, die heruntergestufte Bonität Chinas sowie die Zinspolitik der Zentralbanken zu Kursverlusten.
Analysten wie Eugen Weinberg von der Commerzbank schätzen die Metallpreise insgesamt als überbewertet ein. „Wir gehen von einem Korrekturbedarf nach unten von mindestens zehn Prozent aus“, sagt Weinberg zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Dabei sei der zeitliche Rahmen der anstehenden Korrektur allerdings schwer zu definieren. Zuletzt gaben die Preise für Eisenerz, Aluminium, aber auch für Kupfer tendenziell nach.
Insgesamt ist die Nachfrage nach Industriemetallen aber derzeit immer noch hoch. Sie stammt hauptsächlich aus dem asiatischen Raum, vor allem aus China, aber auch aus Industrienationen wie Deutschland oder den USA. Dennoch kann laut Weinberg die tatsächliche Nachfrage nach Rohstoffen den vorausgegangenen Preisanstieg nur teilweise erklären. Zusätzlich dazu haben seiner Ansicht nach Investoren die Preise über Terminkontrakte getrieben.
Diese machten nun Kasse. Beispielsweise sind die Preise für Aluminium an der London Metal Exchange (LME) seit Jahresbeginn gestiegen und zuletzt leicht auf rund 2100 Dollar je Tonne gefallen. Eine Talsohle gab es Ende 2015, als das Metall zwischenzeitig unter 1500 Dollar gehandelt wurde, so niedrig wie seit 2009 nicht mehr. Eine nachhaltige Korrektur der Preise erscheint derzeit jedoch noch nicht unmittelbar bevorzustehen.