Vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Auseinandersetzungen um die angebliche Vergiftung eines früheren Doppelagenten versucht die britische Regierung, ihre Abhängigkeit von russischem Erdgas zu reduzieren.
Wie die Financial Times berichtet, ist der US-amerikanische Tanker Gemmata, welcher mit einer großen Ladung Flüssiggas (LNG) auf dem Weg nach Asien war, auf dem Atlantik umgedreht und nimmt nun Kurs auf Großbritannien. Dort wird er wahrscheinlich am 20. März seine Ladung am walisischen „Dragon“ Importhafen löschen.
Russland war bislang Großbritanniens wichtigster Lieferant für Erdgas. Von sechs LNG-Tankern, die seit Jahresbeginn britische Häfen anliefen, hatten drei russisches Erdgas vom Verladehafen Jamal in Nordrussland an Bord.
US-Produzenten von LNG versuchen seit Monaten, Marktanteile in Europa zu gewinnen. Insbesondere Polen nimmt die Angebote gerne an.
Großbritannien wurde in den vergangenen Wochen von ungewöhnlich kalten Temperaturen heimgesucht. Der Financial Times zufolge könnten die Energiepreise in Großbritannien deutlich steigen, wenn das Land künftig mehr Gas aus den USA bezieht, weil LNG aus den USA teurer ist als LNG aus Russland