Politik

Russland will Krim mit S-400-Raketen verteidigen

Lesezeit: 1 min
28.11.2018 17:31
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wird Russland auf der Krim ein viertes Luftabwehrsystem des Typs S-400 installieren. Damit soll angesichts der Ukraine-Krise die Krim-Brücke geschützt werden.
Russland will Krim mit S-400-Raketen verteidigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wird Russland auf der Krim ein viertes Luftabwehrsystem des Typs S-400 installieren. Die Systeme sollen bis zum Ende des Jahres betriebsbereit sein, berichtet CNBC. Das Raketensystem S-400 (Triumph) ist ein Flugabwehrsystem, das in den späten 1980er / frühen 1990er Jahren von Russland entwickelt wurde und dessen Raketen Ziele bis zu einer Entfernung von 400 Kilometern treffen können. Das System kann Ziele ab einer Entfernung von 600 Kilometern abfangen und insgesamt 300 Ziele verfolgen.

Der Vorstoß erfolgt offenbar angesichts der Ukraine-Krise. Denn nach Angaben von Generalleutnant Aleksandr Luzan erfordere insbesondere die Krim-Brücke, die das russische Festland mit der Krim verbindet, einen Schutz gegen Attacken aus der Luft. So vereitelte der koordinierte Einsatz von Mitteln der elektronischen Kriegsführung (EW) und der Luftverteidigung im Januar 2018 einen Schwarmangriff auf russische Militärstützpunkte in Syrien, so die Jamestown Foundation.

Das Personal der Flugabwehrraketeneinheit der 4. Armee der Luftwaffe hat nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS bereits mit der Installation begonnen. "In naher Zukunft wird das neue System in den Dienst zur Verteidigung des russischen Luftraums treten und das bisherige Luftabwehrsystem ersetzen", zitiert die TASS einen Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Zuvor hatte die Flugabwehrraketeneinheit der 4. Armee der Luftwaffe in Astrachan im Süden Russlands Schießübungen mit den S-400-Systemen durchgeführt haben. Die S-400-Einheiten feuerten auf simulierte, schnelle und ballistische Zielen auf einer geringen Höhe. Das Raketensystem wurde zuvor auf verschiedenen Straßen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf Vibrationsfestigkeit getestet.

Auf der Krim waren bisher Luftabwehrsysteme der Klasse Pantsir-S1. Das Pantsir-S1 verfügt über eine kurze bis mittlere Reichweite. Es ist für die Erfassung einer Vielzahl von Zielen konzipiert, die in Höhen von fünf Metern bis zu zehn Kilometern und in einer Entfernung von 200 Metern bis zu 20 Kilometern fliegen, so Global Security.

Auch die Türkei möchte ein S-400-Luftabwehrsystem installieren. Im vergangenen Jahr haben Moskau und Ankara einen Vertrag über die Lieferung des Systems unterschrieben. Russlands Präsident Wladimir Putin gab am 28. November 2018 bekannt, dass der Deal mit der Türkei zum Verkauf eines Luftabwehrsystems des Typs S-400 ohne die Verwendung des US-Dollars als Zahlungsmittel durchgeführt wird. Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitiert Putin: "Ich habe gerade mit dem türkischen Präsidenten gesprochen, buchstäblich vor einer halben Stunde. Wir haben eine Reihe konkreter Fragen besprochen. Ich möchte an unseren militärisch-technischen Kooperationsvertrag über die S-400-Luftabwehrsysteme, erinnern. Wenn wir die Abrechnungen in US-Dollar durchführen, kann der Vertrag nicht erfüllt werden. Wir haben eine andere Lösung gefunden und die Transaktion wurde umgesetzt."


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...