Die griechische Wirtschaft ist Ende 2018 aus der Wachstumsspur geraten und im Gleichschritt mit Italien geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich zwischen Oktober und Dezember um 0,1 Prozent und beendete damit eine neun Quartale währende Wachstumsphase, wie das Statistikamt in Athen am Donnerstag mitteilte. Auch Italiens Wirtschaftsleistung war Ende 2018 im selben Umfang geschrumpft.
Beide Länder gehören zu den am höchsten verschuldeten der Euro-Zone: Italien ächzt unter Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 130 Prozent der Wirtschaftsleistung, Hellas von fast 180 Prozent des BIP.
Griechenland hatte 2010 wegen eines sehr hohen Haushaltsdefizits und einer am Boden liegenden Wirtschaft den Zugang zu den Kapitalmärkten verloren. Seitdem musste es mit Milliarden-Krediten gestützt werden. Die europäischen Partner und der Internationale Währungsfonds (IWF) forderten im Gegenzug dafür aber viele Privatisierungen und Einsparungen, vor allem in Verwaltung und Wirtschaft. Im Sommer 2018 endete das dritte Kreditprogramm mit dem bekannten Ergebnis – Griechenland ist so hcoh verschuldet wie nie zuvor.
Jüngst mahnte die EU-Kommission, Griechenland müsse seine Wirtschaft schneller auf Vordermann bringen. Die Regierung in Athen solle finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen. Die erste Ausgabe einer zehnjährigen Staatsanleihe in Griechenland seit rund einem Jahrzehnt stieß dabei jüngst bei Investoren auf enormes Interesse.