Technologie

Amazon-Chef Jeff Bezos enthüllt Pläne zur Mondlandung

Lesezeit: 2 min
11.05.2019 15:02
Amazon-Chef Jeff Bezos hat Pläne für eine Mondlandefähre vorgestellt. Er hat auch schon das Weiße Haus um Unterstützung für sein Projekt gebeten.
Amazon-Chef Jeff Bezos enthüllt Pläne zur Mondlandung

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Jeff Bezos, der Gründer des globalen Online-Händlers Amazon, hat am Donnerstag einen Plan für ein Fahrzeug zur Landung auf dem Mond vorgestellt. Dies sei der Beginn eines Projekts zum Aufbau von Kolonien für Menschen im All.

Bezos enthüllte seine Pläne bei einer Präsentation in Washington, berichtet die Financial Times. "Es ist Zeit, zum Mond zurückzukehren - diesmal um zu bleiben", sagte Bezos, während hinter ihm ein schwarzer Vorhang fiel und die Mondlandefähre enthüllte.

Jeff Bezos ist der reichste Mann der Welt. Seit seit der Gründung seiner Raketenfirma Blue Origin im Jahr 2000 arbeitet er an seinen Weltraumplänen. Tesla-Chef Elon Musk gründete sein Weltraumunternehmen SpaceX erst zwei Jahre später.

Im Jahr 2017 kündigte Herr Bezos an, dass er jedes Jahr 1 Milliarde Dollar seiner Aktien bei Amazon verkaufen will, um seine Raketenfirma zu unterstützen. Seitdem hat sie die wiederverwendbare Rakete New Shepard entwickelt, die Touristen ins Weltall bringen soll.

Blue Origin plant, seinen ersten bemannten Flug mit der Rakete New Shepard gegen Ende dieses Jahres durchzuführen. Doch noch hat das Unternehmen keine Tickets an Touristen verkauft, die an den Rand des Weltraums reisen wollen.

Bezos sagte am Donnerstag, dass er eine viel größere Vision für die Zukunft seines Unternehmens, für die Zukunft der Raumfahrt und der Menschheit insgesamt habe. Der Amazon-Chef will auf dem Mond landen.

Jeff Bezos' Mondlandefähre ist nur der Anfang

Die Mondlandung sei ein erster Schritt zur Errichtung von Kolonien, wo einst Menschen leben sollen. Dies wäre eine Möglichkeit, das Problem der abnehmenden Ressourcen auf der Erde zu lösen, was ansonsten zu einer Rationierung führen würde.

"Wenn wir uns in das Sonnensystem begeben, werden wir für alle praktischen Zwecke unbegrenzte Ressourcen haben", sagte der Amazon-Gründer.

Diese so genannten "O'Neill-Kolonien" wurden von Gerard O'Neill in den 1970er Jahren entworfen. Nach Ansicht des Princeton-Wissenschaftlers ist die Oberfläche eines Planeten im Weltraum möglicherweise nicht der beste Lebensraum für Menschen.

Daher schlug O'Neill vor, rotierende Zylinder zu bauen, die die Schwerkraft nachahmen und die Erde umkreisen. Bezos erläuterte diese Idee am Donnerstag und stellte seine Vision einer Reihe von O'Neill-Kolonien vor, von denen man einige für Industrie, andere zum Arbeiten und wieder andere für die Freizeit nutzen könnte.

"Stell dir [die Hawai-Insel] Maui an ihrem besten Tag vor, jeden Tag", sagte er und beschrieb die klimatischen Bedingungen, die in den Kolonien erwartet. "Stell dir vor, wie die Architektur wäre, wenn ihr Hauptzweck nicht der Schutz wäre."

Bezos schlug vor, die Erde künftig nur noch als Wohnort und als Standort für die Konsumgüterindustrie zu verwenden.

Damit sein Plan funktionieren könne, müsse der Mensch die Rohstoffe vom Mond abbauen. Denn der Transport von der Erde sei wegen der höheren Schwerkraft viel teurer. Die Landung seines Raumschiffs auf dem Mond wäre der erste Teil eines solchen Unternehmens.

"Wir werden eine Straße zum Weltraum bauen, und dann werden erstaunliche Dinge passieren", sagte er. Bezos hat seine Pläne bereits dem Weißen Haus vorgestellt, um dessen Unterstützung für sein jüngstes Vorhaben zu erhalten.

Im Hinblick auf eine von Vizepräsident Mike Pence festgelegte Herausforderung für die NASA, die Amerikaner bis 2024 zum Mond zurückzubringen, sagte Bezos: "Wir können helfen, diesen Zeitplan einzuhalten - denn wir haben vor drei Jahren angefangen."

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...