Finanzen

Finanzämter brauchen länger, um Steuer-Erklärungen zu bearbeiten

Lesezeit: 1 min
12.05.2019 15:15
Die deutschen Finanzämter haben im vergangenen Jahr länger als 2017 gebraucht, um Steuererklärungen zu bearbeiten.
Finanzämter brauchen länger, um Steuer-Erklärungen zu bearbeiten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Saarland hatte 2018 die schnellsten Finanzämter Deutschlands. Das geht aus einer Datenerhebung der Online-Steuererklärung Lohnsteuer-kompakt.de hervor. Damit hat das Saarland die Hauptstadt Berlin auf den zweiten Platz verwiesen. Zwei Jahre lang in Folge hatte Berlin die schnellsten Finanzämter im bundesweiten Vergleich.

Aufgeholt hat dagegen Hamburg. Die Hamburger Finanzämter kämpften sich vom sechsten Platz im Jahr 2017 immerhin auf den dritten Platz 2018 vor. Rheinland-Pfalz, das drittplatzierte Bundesland des Vorjahres, schaffte es dieses Jahr mit seinen Finanzämtern nur noch auf den fünften Platz. Um ganze fünf Plätze ist Schleswig-Holstein vom siebten auf den zwölften Platz abgestürzt.

Die Finanzämter im Saarland brauchten 2018 im Schnitt 48,7 Tage, um eine Steuererklärung zu bearbeiten. Damit verlängert sich die Bearbeitungszeit des Spitzenplatzes um mehr als einen Tag. Vorjahres-Sieger Berlin brauchte 2017 durchschnittlich nur 47,9 Tage für die Bearbeitung einer Steuererklärung.

Doch auch Berlin auf dem diesjährigen zweiten Platz brauchte 2018 im Schnitt einen Tag länger, nämlich 48,9 Bearbeitungstage.

Am längsten müssen Steuerpflichtige in Niedersachsen auf eine mögliche Steuererstattung warten. Erst nach durchschnittlich 65,7 Tagen gibt es den Steuerbescheid. Damit brauchen die niedersächsischen Finanzämter drei Tage länger als noch im Vorjahr.

Der bundesweite Schnitt liegt bei 56,1 Tagen und ist somit 0,7 Tage langsamer als im Vorjahr. Im Vergleich zur bundesweiten durchschnittlichen Bearbeitungszeit im Jahr 2015 hat sich die Bearbeitungszeit sogar um 3,6 Tage verlangsamt.

Deutschlands schnellstes Finanzamt kommt auch 2018 aus Nordrhein-Westfalen. Das Finanzamt Wuppertal-Barmen braucht für die Bearbeitung einer Steuererklärung im Schnitt nur 34,3 Tage. Zum Vergleich: Das Sieger-Finanzamt 2017 aus Schwelm brauchte im Vorjahr lediglich 31,6 Tage. Immerhin verbesserte sich das Finanzamt Wuppertal-Barmen vom 53. Platz im Jahr 2017 auf den ersten Platz 2018.

Die zehn langsamsten Finanzämter kommen 2018 aus Hessen, Bayern und Niedersachsen. Am längsten brauchten 2018 indes die Finanzbeamte des hessischen Finanzamtes Hersfeld-Rotenburg Verwaltungsstelle Bad Hersfeld mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 89,6 Tagen. Sprich: Steuerpflichtige müssen dort im Schnitt gut drei Monate auf eine Steuererstattung warten.

„Für Steuerpflichtige ist es ärgerlich, dass die Bearbeitungsdauer der Steuererklärungen im Schnitt immer länger wird“, sagt Felix Bodeewes, Geschäftsführer von Lohnsteuer-kompakt.de. „Letztendlich geben die meisten Beschäftigten dem Staat ein zinsloses Darlehen, dessen Laufzeit sich jedes Jahr verlängert.“

Die Bearbeitungszeiten der Finanzämter wurden anhand von mehr als 300.000 über Lohnsteuer-kompakt.de im Jahr 2018 erstellten Steuererklärungen anonym erhoben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...