Politik

Keine Kinder mehr: Die Spanier sterben aus

Lesezeit: 1 min
19.11.2012 23:40
Spaniens Bevölkerung schrumpft erstmals seit 40 Jahren. Auswanderungen und niedrige Geburtenraten belasten das schuldengeplagte Land und dürfte die wirtschaftliche Krise weiter verschärfen.
Keine Kinder mehr: Die Spanier sterben aus

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Spanische Polizei: „Bürger, vergebt uns, dass wir die Banker und Politiker nicht verhaftet haben!“

Erneut schlechte Neuigkeiten für Spanien: die Schuldenkrise hat zu einem Rückgang der Geburtenraten und Massenauswanderungen geführt. Dadurch wird Spaniens Bevölkerung dieses Jahr zum ersten Mal seit über 40 Jahren schrumpfen. Der Trend wird sich fortsetzen. Einem Bericht des spanischen Statistikamtes zufolge wird die Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2051 um zehn Prozent schrumpfen (Originalbericht hier).

Die Menschen in Spanien sehen keine Perspektive mehr für Wohlstand und ein erfülltes Familienleben. Die Sozialleistungen und die Löhne wurden im Zuge der Schuldenkrise drastisch gekürzt, ebenso wie die Renten. Die hohe Steuerlast lässt den Spaniern kaum Spielraum für die Planung einer Familie mit einem oder mehreren Kindern. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 25 Prozent. Mehr als jeder zweite Jugendliche hat keinen Job. Die Selbstmordrate ist so hoch wie nie zuvor.

Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist das größte Problem in Spanien. Unternehmensgründungen sind mit einer hohen Steuerbelastung versehen und gehen daher zurück. Die Regierung hofft nun auf Investitionen aus den ehemaligen Kolonien. Premierminister Mariano Rajoy weigert sich jedoch weiterhin, einen Hilfsantrag bei der EU zu stellen, der das Land dazu legitimieren würde, finanzielle Mittel aus dem ESM in Anspruch zu nehmen.

Schon in zehn Jahren wird es eine Millionen Spanier weniger geben. In Zusammenhang mit der gestiegenen Lebenserwartung und den hohen Auswanderungen steuert Spanien auf eine dramatische, demografische Entwicklung zu.

Weitere Themen:

Chemiewaffen und Langstreckenraketen: Israel überrascht von der Stärke der Hamas

Umfrage: Jeder zweite Microsoft-Kunde will zu Apple wechseln

Harte Gangart: Van Rompuy eliminiert Großbritannien aus EU-Budget

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...