Deutschland

Beamte: Wir haben gesetzlichen Anspruch auf Teilhabe am Wachstum

Lesezeit: 1 min
06.01.2013 00:42
Während die Löhne anderer Arbeitnehmer in Deutschland nur wenig gestiegen sind, fordert der Deutsche Beamtenbund nun 6,5 Prozent mehr Geld. Er begründet die Forderungen mit den steigenden Lebenserhaltungskosten und der Inflation.
Beamte: Wir haben gesetzlichen Anspruch auf Teilhabe am Wachstum

Der Deutsche Beamtenbund geht mit hohen Gehaltsforderungen in die Tarif-Verhandlungen mit den Ländern. Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des Deutschen Beamtenbundes, forderte am Samstag im DLF nicht weniger als 6,5 Prozent mehr Geld für die Landesbeamten. Sein Maßstab dabei sei der Tarifabschluss mit Bund und Kommunen in Höhe von 6,3 Prozent: „Auch da war die Forderung 6,5 Prozent.“

Die Bundesländer stecken allerdings trotz Rekordsteuereinnahmen in einer schwierigen finanziellen Lage. Und die Lage wird sich aufgrund des zu erwartenden wirtschaftlichen Einbruchs auch noch deutlich verschlechtern. Auch liegen die Forderungen des Beamtenbundes deutlich oberhalb der durchschnittlichen Lohnerhöhungen in Deutschland. Diese liegen, sogar wenn man die geringfügig Beschäftigten herausrechnet, bei nur circa 3 Prozent, so das Deutsche Statistische Bundesamt.

Doch Dauderstädt meint, dass die Forderung von 6,5 Prozent „nicht hoch“ ist. Er begründet dies damit, dass den Beamten keine Reallohnverluste zugemutet werden dürften: „Denn wir haben Inflation, wir haben Preissteigerungen, wir haben Energiekostensteigerungen, wir haben Mietkostensteigerungen.“ Und dies alles müsse aufgefangen werden. Die Beamten hätten einen gesetzlichen Anspruch auf „Teilhabe an der Entwicklung in der Gesamtwirtschaft“, ergänzt Dauderstädt.

Zwar stimmt es, dass die Verbraucher deutliche Preissteigerungen zu erwarten haben (mehr hier). Doch dies trifft auf alle Verbraucher zu. Und von einer „Teilhabe an der Entwicklung in der Gesamtwirtschaft“ kann nicht die Rede sein, wenn die Gehälter im öffentlichen Dienst um ein Vielfaches mehr steigen, als die Gehälter der übrigen Beschäftigten. Doch genau das passiert seit Jahren.

Dauderstädt formulierte auch schon die ersten Drohungen an die Verhandlungspartner auf Seiten der Länder. Wenn es nicht zu einem Kompromiss komme, dann „stehen sehr schnell Urabstimmungen und auch Arbeitskampf im Raum“. Zwar sei Streik für Beamte ausgeschlossen, doch könnten sie sich an Demonstrationen beteiligen. Dafür könnten die Beamten „ihre Mittagspause vielleicht nutzen oder sich ausstechen oder gegebenenfalls mal einen Tag Urlaub nehmen“, warnt Dauderstädt.

Das ganze, sehr interessante Interview beim DLF - hier.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold verkaufen: So geht's und so erhalten Sie den besten Preis
27.03.2024

Der Goldpreis-Rekord liegt bei über 2.200 US-Dollar, erst kürzlich erreichte das Edelmetall dieses historische Hoch. Viele Goldbesitzer...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsschulden steigen - Ende 2023 bei fast 2,5 Billionen Euro
27.03.2024

Die öffentlichen Staatsschulden sind im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich...