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Nach Zypern: 100 Euro bar sind mehr wert als 100 Euro auf dem Konto
Jim Rogers warnt alle Anleger: Der IWF und die EU hätten die formale Erlaubnis gegeben, dass die Regierungen die Bank-Konten der Kunden plündern können. Daher werde dies nun bei jeder Banken-Krise auf der Welt auch angewandt werden. Rogers sagte dem Sender CNBC: „Es ist sehr besorgniserregend, was sie in Europa machen. Ich habe begonnen, meine Konten neu zu ordnen. Ich will auf keinem Konto mehr als 100.000 Euro haben. Ich habe daher veranlasst, dass mein Vermögen in Europa umgeschichtet wird. Und ich würde dasselbe jedem raten, der Geld auf der Bank hat.“
Die Politik sei entschlossen, den Zugriff auf die Bank-Guthaben der Kunden zu einem Hebel der Problem-Lösung zu machen. Daher könne sich der Anleger nicht anders schützen, als zu verhindern, irgendwo mehr Geld liegen zu haben als die gesetzliche Einlagensicherung garantiert. Wenn die Politiker jetzt behaupteten, dass der Fall Zypern ein Einzelfall sei, dürfe man ihnen nicht glauben. Rogers geht davon aus, dass der Zugriff auf Bank-Konten überall auf der Welt, nicht bloss in Europa, üblich werde.
Zuletzt hatte der niederländische EZB-Banker Klaas Knot gesagt, dass der Haircut in Zypern ein Modell für die europäische Banken-Restrukturierung sei - die Bank-Konten mithin also nicht mehr als sicher bezeichnet werden können (mehr dazu hier).
Rogers gilt als einer der Vordenker in der Vermögensanlage. Er hatte bereits vor Jahren Ackerland, Lebensmittel und Gold als gute Formen von Investments empfohlen und sich von den Derivaten distanziert. Mit seinem Rogers Commodity Index lag er meist richtig, wenngleich auch dieser Index nicht hundertprozentig verlässlich ist.
Rogers hatte in den neunziger Jahren gemeinsam mit George Soros über die Quantum Gruppe das britische Pfund zu Fall gebracht. Er gilt als Spekulant mit Weitblick.
Nach der Zypern-Krise sagt er, gäbe es für Vermögen in Europa eigentlich nur eine Devise: „Bringen Sie Ihr Geld in Sicherheit, ich tue es auch“. Diese Stimmung dürften viele Investoren teilen. Es ist zu erwarten, dass die europäischen Banken in den kommenden Monaten mit massiven Kapital-Bewegungen rechnen müssen.
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