Finanzen

Die große Blase platzt: IWF warnt vor Crash in China

Lesezeit: 1 min
18.07.2013 02:09
China gerät in akute Crash-Gefahr. Sogar der IWF ist nervös. Ein Studie nennt den Grund: Das hemmungslose Schulden-Machen wird für den Staat und den privaten Sektor zu einer verheerenden Last.
Die große Blase platzt: IWF warnt vor Crash in China

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt, China müsse dringend entscheidende Wirtschaftsreformen einleiten. China müsse sich von seinem Wachstumsmodell trennen, das zu stark auf Schulden beruhe.

Das chinesische Modell sei „nicht tragfähig“ und erhöhe die Verletzlichkeit der chinesischen Wirtschaft, so  eine aktuelle Studie des IWF. Um einen weiteren Wirtschaftlichen Erfolg zu gewährleisten, sei eine „Reihe entscheidender Maßnahmen“ erforderlich.

Am wichtigsten sei es, „das weitere Anwachsen der Kredite zu zügeln und den weiteren Aufbau von Risiken im Finanzsektor zu verhindern“, so der IWF. Es sei zudem beunruhigend, dass ein wesentlicher Teil der Kredite durch die nicht-traditionelle Finanzwirtschaft geleitet werde.

Als die chinesische Zentralbank im Juni den Geldhahn abdrehte, löste sie einen massiven Anstieg der Interbanken-Zinssätze und einen vorübergehenden Stillstand auf dem Kreditmarkt aus (hier). Es habe sich gezeigt, dass die Zentralbank die Kredit-Expansion einschränken will, so der IWF. Doch müsse China das Grundproblem angehen, indem das Land die Deregulierung der Zinssätze vorantreibt.

Noch im Jahr 2011 trug der Konsum mehr zum Wachstum bei als Investitionen. Doch im vergangenen Jahr drehte sich der Trend wieder. Der IWF sagte, ein entscheidender Wandel zu einer Wirtschaft, die stärker auf den Konsumenten basiert, müsse erst noch stattfinden.

Auch die chinesischen Staatsschulden hält der IWF für zu hoch. „Die tatsächliche Staatsverschuldung“ habe im vergangenen Jahr eine Quote von 45 Prozent erreicht. Diese Schuldenlast sei zwar noch kontrollierbar, doch die Regierung habe weniger Spielraum als zuvor.

Im Jahr 2008, als die globale Finanzkrise ausbrach, startete China ein massives Konjunkturprogramm, das allerdings auch die Staatsschulden in die Höhe trieb. Nun, da die Weltwirtschaft erneut schwächelt, werden erneut weitere Schulden zur Ankurbelung der Wirtschaft gefordert. Der IWF mahnt China, diesen Forderungen auch weiterhin zu widerstehen.

Der IWF prognostiziert für 2013 ein Wirtschaftswachstum von 7,75 Prozent. Das ist mehr als die chinesische Regierung selbst erwartet (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...