Gestohlene Kreditkarten-Daten, die Nicht-Akzeptierung von bestimmten Debit-Karten oder ein Überfall, bei der gleich die ganze Geldtasche weg ist. Fälle wie diese sind ein Alptraum für jeden Urlauber. Verbraucherschützer warnen immer wieder vor Betrügereien und unvorsichtigem Verhalten auf Auslands-Reisen.
Ein immer öfter angewendeter Diebstahl-Trick ist beispielsweise das sogenannte Skimming. Mit Lesegeräten am Kartenschacht des Geldautomaten und Mini-Kameras wird dabei der Magnetstreifeninhalt der Kredit- oder Debit-Karte zusammen mit der PIN ausgespäht. Die Daten werden dann typischerweise auf einen leeren Kartenrohling aufgebracht, mit dem die Betrüger anschließend nach Belieben Bargeld abheben können. Da die Karte im Besitz des Eigentümers verbleibt, bemerkt der Inhaber des Kontos diesen Angriff in der Regel erst mit Abholung der Kontoauszüge oder wenn die Bank nach Überziehung des Dispokredits einschreitet.
Erk Schaarschmidt, Experte für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Brandenburg, berichtet von regelmäßig eintreffenden Meldungen über Automaten-Manipulationen in der Urlaubsdestination. „Wenn keine Limits für das Transaktions-Volumen gesetzt wurden, kann der Schaden schnell mehrere Tausend Euro betragen“, so der Verbraucherschutz-Experte zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Er rät Reisenden, nur Geldautomaten in geschlossenen Räumen zu benutzen, vorwiegend in einer Bank. Dort fällt es potentiellen Daten-Dieben sehr viel schwerer, die Geräte unbehelligt zu manipulieren. Sich die Notfall-Sperrnummer seines jeweiligen Karten-Betreibers zu merken, sollte sowieso Pflicht sein.
Generell ist im Urlaub besonders gut auf Zahlungsmittel aufzupassen. Beispielsweise solle man die Karte nie unbeaufsichtigt in einem Restaurant oder Geschäft zum Bezahlen weitergeben. Hier bestehe die größte Gefahr, dass die Karten-Daten schnell kopiert werden, so Schaarschmidt.
Zwar gibt es mittlerweile Karten-Systeme, die das Skimming deutlich erschweren. Das von Visa betriebene V-Pay etwa besitzt einen Chip, durch den die Auslesung der Magnetstreifen-Daten nichts mehr bringt. „V-Pay wird jedoch bei manchen Annahmestellen im Ausland nicht akzeptiert“, so Schaarschmidt. Das System gibt es erst seit wenigen Jahren, weshalb es noch nicht sehr weit verbreitet ist. Bei den Manipulations-anfälligeren Debit-Karten, allen voran den Maestro-Karten, gäbe es hingegen im Allgemeinen keine Probleme mit der Anerkennung, so Schaarschmidt (mehr zu den aktuellen Problemen mit V-Pay - hier).
Abgesehen von der Sicherheits-Frage sind auch die im Ausland fälligen Gebühren ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des richtigen Zahlungsmittels. Die Verbraucherschützer rät zum Gebühren-Check vor Reiseantritt: „In der Regel zahlt man mit Kreditkarte sowohl beim Geldabholen als auch bei der Bezahlung ungefähr ein bis zwei Prozent“. Die Benutzung von Maestro-Karten ist innerhalb des Euroraumes kostenlos. In anderen Ländern gelten je nach Bank unterschiedliche Gebührensätze.
Grundsätzlich sollte man sich im Urlaub nicht auf eine einzige Zahlungsart verlassen, sondern verschiedene Optionen bereithalten. Größere Summen von Bargeld sind zwar unangenehm, aber offenbar immer noch sicherer als das Plastikgeld. Die Verbraucherschützer empfehlen daher die Mitnahme einer Notfall-Reserve hingegen schon. Reiseschecks wären eine weitere Möglichkeit.
Voraussetzung ist allerdings, dass das Bargeld nicht während des Urlaubs verboten wird (Bestrebungen gibt es bereits hier und hier).
Wenn alle Stricke reißen, hilft dann nur noch die Blitz-Überweisung von zu Hause, über Dienstleister wie Western Union oder Moneygram. Die anfallenden Gebühren sind dabei je nach Reiseland verschieden, können aber teils erheblich sein. Bei Überweisungen in die USA fallen beispielsweise drei Prozent an. Damit das erst gar nicht notwendig wird, ist auch im Urlaub Aufmerksamkeit Trumpf.