Politik

20.000 Spanier bewerben sich auf 400 Jobs bei IKEA

Lesezeit: 1 min
08.12.2013 01:17
Für sein neues Möbelgeschäft in der Nähe von Valencia schrieb Ikea im Internet 400 Stellen aus. Nach nur 48 Stunden hatten sich bereits 20.000 Spanier beworben. Dann brachen die Server zusammen. Der Ansturm zeigt, in welch verheerendem Zustand sich der spanische Arbeitsmarkt befindet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ikea will im Sommer ein Möbelhaus in der Nähe von Valencia eröffnen. Auf die dafür ausgeschriebenen 400 Stellen bewarben sich innerhalb von zwei Tagen 20.000 Spanier.

Am vergangenen Montag nahm Ikea online die ersten Bewerbungen an, berichtet NPR. Das schwedische Unternehmen war auf den folgenden Ansturm offenbar nicht vorbereitet. Der Massenandrang im Internet legte die Server in Spanien lahm. Ikea-Sprecher Rodrigo Sanchez sagte:

„Wir hatten eine Lawine von Bewerbern. Bei dieser Menge hatten unsere Server einfach nicht die Kapazitäten. Sie brachen zusammen. Nach 48 Stunden mussten wir den Bewerbungsprozess vorübergehend einstellen. Wir arbeiten an einer Lösung, um ihn so schnell wie möglich zu öffnen.“

Innerhalb von 48 Stunden hatten sich bereits 20.000 Leute beworben. Bei 400 angebotenen Jobs können maximal 2 Prozent der Bewerber eingestellt werden. Es ist dreimal so schwer einen Job bei Ikea zu bekommen, als einem Studienplatz in der Harvard-Universität.

Zudem werden noch mehr Bewerber erwartet, sobald die Serverprobleme gelöst sind. Bis zum 31. Dezember nimmt Ikea Bewerbungen von Interessenten an. Sanchez rechnet mit weiteren zehntausenden Arbeitsuchenden.

Ikea-Sprecher Sanchez ist selbst froh, bei Ikea Arbeit gefunden zu haben.

„Ikea ist ein tolles Unternehmen. In diesem Fall haben wir sofort 20.000 Leute, die bei uns arbeiten wollen. (…) Aber wir wissen, das liegt wenigstens zum Teil am Zustand der spanischen Wirtschaft.“

Nach neun Quartalen Rezession wuchs die spanische Wirtschaft im dritten Quartal um 0,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 26 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit ist jedoch mehr als doppelt so hoch. Nur in Griechenland ist die Jugendarbeitslosigkeit noch höher. Jeder vierte arbeitssuchende junge Europäer ist ohne Job (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...