Airbus-Chef Tom Enders will die Abbestellung der letzten Eurofighter-Jets durch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nicht einfach hinnehmen. „Es gibt bestehende Verträge und wir kennen die sehr gut“, sagte der Manager am Mittwoch in Toulouse. „Natürlich gibt es verschiedene Szenarios und wir kennen auch die Zahlen dahinter“, sagte Enders. Er spreche mit dem Kunden. Vertriebschef Marwan Lahoud machte die Linie des Eurofighter-Herstellers klar. „Die Verträge sind einzuhalten. Wenn man sie ändern will, muss man verhandeln.“
Für die deutsche Eurofighter-Fertigung im bayerischen Manching sieht es folglich düster aus. Die Exportaussichten des bis zu 90 Millionen Euro teuren Jets beurteile er nicht sehr optimistisch, sagte Enders. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir die Produktion eher früher als später herunterfahren.“ Bislang hat die Eurofighter-Fertigung Arbeit bis 2017. Tausend Stellen werden dort ohnehin bereits gestrichen (mehr hier).
Von der Leyen entließ kürzlich zwei enge Mitarbeiter; der Rüstungsstaatssekretär und der Abteilungsleiter Rüstung mussten gehen. Sie zieht damit personelle Konsequenzen aus mangelnder Transparenz und falscher Darstellung von Rüstungsprojekten (hier).