Finanzen

Bitcoin nach Desaster bei Online-Börse wieder im Aufwind

Lesezeit: 2 min
27.02.2014 00:02
Der Unternehmer Erik Voorhees rechnet damit, dass er Bitcoin im Wert von mehr als 200.000 Euro verloren hat. Schuld daran sei auch sein eigener Leichtsinn, so viel Geld bei einer Online-Börse wie MtGox zu lagern. Die Internet-Währung selbst sei aber nicht beschädigt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mark Karpeles, Chef der Bitcoin-Börse MtGox, hat seinen Kunden mitgeteilt, dass er an einer Lösung der Probleme bei MtGox arbeite. Doch die Lage bleibt unklar. Der Bitcoin-Unternehmer Erik Voorhees hat sich mit dem Verlust seines Geldes bei MtGox abgefunden. Dennoch sagt er: „Bitcoin geht es gut.

Die Online-Börse MtGox zum Erwerb von Bitcoin hatte bereits vor zwei Wochen alle Bitcoin-Auszahlungen gestoppt. Seit Montag können sich die Kunden nicht einmal mehr auf der Webseite von MtGox einloggen. Am Mittwoch sagte Karpeles nun auf der Webseite von MtGox:

„Da es eine Menge Spekulationen im Hinblick auf MtGox und seine Zukunft gibt, würde ich gern die Gelegenheit nutzen, um allen zu versichern, dass ich noch in Japan bin und mit der Unterstützung verschiedener Partner sehr hart daran arbeite, eine Lösung für unsere aktuellen Probleme zu finden.“

Dennoch hat niemand den MtGox-Chef Karpeles gesehen, er redet nicht mit den Medien. Zudem ist er am Montag aus dem Vorstand der Bitcoin Foundation ausgeschieden.

Dies alles verstärkt die Vermutung, dass MtGox insolvent ist. Einem am Dienstag verbreiteten Dokument zufolge sollen Hacker MtGox über Jahre hinweg unbemerkt bis zu 744,408 BTC gestohlen haben (mehr hier).

Karpeles sagte in einem Online-Chat, das Dokument stamme nicht von MtGox. Zudem habe er MtGox nicht aufgegeben und wolle auch nicht als Firmen-Chef zurücktreten, zitiert ihn Fox Business.

Der Bitcoin-Unternehmer Voorhees sagte in einer Mitteilung bei reddit.com, dass er mehr als 550 Bitcoin bei MtGox hatte. Er geht davon aus, dass er das Geld nie wieder sieht. Es sei leichtsinnig gewesen, so viel Geld bei einer Online-Börse zu hinterlegen, die in der Vergangenheit bereits durch Pannen aufgefallen ist.

Wegen der Bequemlichkeit hat offenbar selbst ein ausgewiesener Bitcoin-Experte darauf verzichtet, eine extrem große Menge Bitcoin im Wert von aktuell mehr als 200.000 Euro sicher zu verwahren. Voorhees sagt, er habe seine Lektion gelernt. Nun bestehe aber die Gefahr, dass die Leute die falschen Schlüsse aus dem MtGox-Desaster ziehen.

Das Problem sei nicht Bitcoin, sondern lediglich die eine Online-Börse MtGox. „Bitcoin geht es gut“, so Voorhees. Die sichere Verwahrung von Bitcoin sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Wer weiß, was er tut, könne sich selbst und anderen bei der sicheren Verwahrung helfen.

Die schlimmste Lehre, die man aus dem MtGox-Desaster ziehen könnte, wäre die Forderung nach mehr Regulierung durch staatliche Behörden. Auch die Aufseher seien fähig zu Betrug und Inkompetenz, nur hätten sie die Macht zu weitaus größerer Zerstörung. „Lasst uns nicht unsere aufsteigende Plattform aufgeben, nur um uns vor den irren Machenschaften des Leviathan zu ducken!“

Tatsächlich untersucht nun das FBI die Vorgänge bei MtGox, berichtet Bloomberg.

Der Kurs der Online-Währung legte an den drei Online-Börsen BTC-e, Bitcoin Deutschland und Kraken am Mittwoch wieder auf deutlich über 400 Euro zu.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...