Google will ein weltweiter Mobilfunkanbieter werden. Dazu steht der Konzern in Verhandlungen mit dem Betreiber Whampoa. Wie der britische Telegraph berichtet, sollen dabei Sprachtelefonie, mobiles Internet und Textnachrichten für alle Nutzer unabhängig von ihrem Standort weltweit zum gleichen Preis verfügbar sein. Roaming-Gebühren soll es nicht geben.
Hutchison Whampoa aus Hongkong betreibt unter der Marke 3 (Three) Mobilfunknetze in Österreich, Dänemark, Großbritannien, Irland und Italien und ist auch in Australien, Hongkong, Macau Indonesien, Vietnam und Sri Lanka aktiv. Vor kurzem hatte der Konzern zudem für 13,75 Milliarden Euro O2 in Großbritannien gekauft.
Der Konzern sei ein geeigneter Partner für Google, weil das Unternehmen bereits versucht habe, weltweit für seine Kunden Roaming-Gebühren abzuschaffen. Dies hatten auch EU-Politiker immer wieder versprochen, bisher aber gegen den Widerstand der großen Telekom-Firmen nicht durchgesetzt.
Google hatte sein Mobilfunkprojekt Nova auf dem Mobile World Congress 2015 in Barcelona offiziell angekündigt, nach eigenen Angaben aus Frustration über die langsamen Mobilfunkanbieter, die wie der Vodafone-Chef Innovationen an höhere Preise knüpfen. In einem eigenen Netz will Google Innovationen schneller umsetzen und den etablierten Betreibern wie AT&T und Verizon Druck machen, den Netzausbau vorantreiben, die Preise für Mobilfunktarife senken und Roaming-Gebühren abschaffen, damit die mobile Internetnutzung von Reisenden zunimmt.