Politik

Schweiz will Armee zum Schutz der Grenze mobilisieren

Lesezeit: 1 min
26.02.2016 00:23
Die Schweiz erwartet eine massive Zunahme der Migration, wenn die Balkanroute geschlossen wird. Flüchtlinge und Einwanderer würden versuchen, über Italien und der Schweiz nach Nordeuropa zu gelangen. Der Grenzschutz wird in diesem Fall die Armee als Unterstützung anfordern.
Schweiz will Armee zum Schutz der Grenze mobilisieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chef des schweizerischen Grenzwachtkorps, Jürgen Noth, bringt im Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger einen Armee-Einsatz an der Grenze ins Spiel.

Noth erwartet eine „massive Zunahme der Migration“ in die Schweiz. Das beinhalte gleichzeitig eine stetige immanente Terrorgefahr und erfordere die Bekämpfung von Kriminalität und Schmuggel.

Weil die Balkanroute dichtgemacht wird und Österreich Obergrenzen einführte, werde der Druck auf die Schweizer Südgrenze wieder stark zunehmen, so Noth. Vor allem dann, wenn die Bedingungen für eine Überfahrt übers Mittelmeer wetterbedingt wieder besser werden, könnten viele Flüchtlinge versuchen, über Norditalien und der Schweiz nach Nordeuropa zu reisen. Zudem kommt eine zusätzliche Belastung auf die Schweizer Grenzschützer zu. Seit den Terroranschlägen in Paris werden die Grenze im Westen zu Frankreich verstärkt auf mögliche Terrorverdächtige kontrolliert.

Da die Ressourcen des Grenzwachtkorps beschränkt sind, könne „wenn es wirklich eskaliert“ die Armee an die Grenze gerufen werden. Seit Dezember bereite man sich gemeinsam mit dem Militär auf einen möglichen Einsatz vor.

Noth wörtlich: „Wir hatten im Herbst eine Kombination aus Kriminalität, Migration und Terrorbedrohung. Diese Lage hatten wir noch einigermaßen im Griff. Sobald die Anforderungen massiv darüber hinausgehen, müssen wir über einen Armeeeinsatz reden ... Das Verfahren für den Assistenzdienst ist klar geregelt, es gibt eine Verordnung über den Truppeneinsatz im Grenzpolizeidienst, der die Aufgaben genau umschreibt. Darin ist auch festgehalten, dass nur spezifisch ausgebildete und zweckmäßig ausgerüstete Truppen eingesetzt werden dürfen.“

Im Jahr 2015 vermerkte das Grenzwachkorps 31.000 rechtswidrige Aufenthalte, berichtet die NZZ. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (14.265). Mehr als die Hälfte waren Asylbewerber. 466 mutmaßliche Schlepper wurden erwischt, ein Fünftel mehr als im Vorjahr.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10 000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...

DWN
Politik
Politik Zeitungsverlage mahnen von Politik zugesagte Hilfe an
22.04.2024

Der Medienwandel kostet Zeitungshäuser viel Kraft und Geld. Von der Politik fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. Sie erinnern die...

DWN
Immobilien
Immobilien Stabilere Aussichten für deutschen Gewerbeimmobilienmarkt nach Volatilität
22.04.2024

Die Nachfrage insbesondere nach Büros im deutschen Gewerbeimmobiliensektor war verhalten im Jahr 2023. Das Segment ist stärker als andere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Konflikt: Israels mutmaßlicher Angriff und Teherans Machtspiele
22.04.2024

Ein möglicher israelischer Luftangriff gegen den Iran kennzeichnet die bisherige Spitze der Eskalation im Nahostkonflikt. Dennoch bleibt...

DWN
Politik
Politik Steinmeier reist mit Dönerspieß und Imbissbesitzer in die Türkei
22.04.2024

Zehn Jahre ist es her, dass ein Bundespräsident der Türkei einen Besuch abgestattet hat. Jetzt reist Frank-Walter Steinmeier an den...

DWN
Technologie
Technologie Auftakt der Hannover Messe: Industrie mahnt Reformen an
22.04.2024

In Hannover hat wieder die traditionelles Messe für Maschinenbau und Elektrotechnik begonnen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnete...

DWN
Politik
Politik Parteiensympathie unterscheidet sich zwischen Stadt und Land
22.04.2024

Wie unterschiedlich ticken die Menschen politisch auf dem platten Land und in der Großstadt? Eine Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung...