Die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase hat die Deutschen nicht davon abgehalten, weiter jeden hart erarbeiteten Euro zur Bank zu tragen - so eine TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank zum Weltspartag (30.10.2018). Demnach bilden 76 Prozent der Bundesbürger Rücklagen - Tendenz steigend.
„Jeder Hesse hat durchschnittlich rund 50.000 Euro an Einlagen auf seinen Sparkonten. Das ist definitiv eine Steigerung im Vergleich zum letzten Jahr. Auf Platz zwei liegt Hamburg, allerdings mit großem Abstand und rund 31.000 Euro Sparguthaben nur auf den Konten, gefolgt von den Berlinern, die knapp 28.000 Euro angespart haben. Schlusslicht ist leider wieder Mecklenburg-Vorpommern. Dort hat jeder Sparer nur knapp 13.000 Euro auf seinem Konto liegen”, so Iris Laduch-Reichelt von der Postbank in einem Podcast.
Zur Frage, wer im Vorjahr am meisten zurückgelegt hat, sagte Laduch-Reichelt: „Das sind die Deutschen ganz im Norden. Spitzenreiter waren die Schleswig-Holsteiner. Sie haben im letzten Jahr durchschnittlich rund 2.000 Euro zurückgelegt und damit ihre Sparguthaben um 2.000 Euro erhöht. Die Silbermedaille haben sich aber auch hier die Berliner abgeholt, mit rund 1.800 Euro Zuwachs auf den Sparkonten, und auf Platz drei die Hessen. Die hinteren Plätze im Sparvergleich belegten auch im vergangenen Jahr wieder die ostdeutschen Bundesländer. Einzige Ausnahme: Auf dem vorletzten Platz landeten erstaunlicherweise die Hamburger mit einem Zuwachs von nur 387 Euro. Bei den Letztplatzierten, das sind in diesem Jahr die Sachsen, stiegen die Einlagen sogar nur um 275 Euro.“
Vor allem die jungen Deutschen sollen besonders sparsam sein. Dazu führt Laduch-Reichelt aus: „Die jungen Deutschen sind da wirklich vorbildlich: Bei den 16- bis 29-Jährigen legen 91 Prozent Geld zur Seite. Aber wenn es um die Anlagemöglichkeiten geht, fehlt den jungen Menschen da definitiv noch Wissen um Finanzprodukte. Denn jeder Zweite in dieser Altersgruppe steckt wirklich sein komplettes Geld ins Sparschwein – und das ist natürlich keine gewinnbringende Anlage.”