In der EU soll es ab 2025 erstmals verbindliche CO2-Grenzwerte für Lkw und Busse geben. Eine entsprechende Verordnung hat das Europaparlament am Donnerstag abschließend verabschiedet. Demnach soll der CO2-Ausstoß neuer Lkw bis zum Jahr 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent gesenkt werden. Die Reduktion wird gemessen am Ausstoß des Jahres 2019. Die Werte gelten jeweils für die gesamte Flotte eines Herstellers. Besonders sparsame Fahrzeuge sollen dabei mehrfach angerechnet werden.
Auf Druck des Europaparlaments wurde auch verankert, dass die Hersteller eine Zielmarke von zwei Prozent Null- und Niedrigemissionsfahrzeugen erreichen müssen. Halten sie dies nicht ein, drohen ihnen Bußgelder.
In einer Mitteilung schreibt das Europäische Parlament:
Am Donnerstag (18.04.) nahm das Europäische Parlament erstmals eine EU-Verordnung über CO2-Emissionen von Lkws an. Damit soll gegen steigende Emissionen des Straßenverkehrs vorgegangen werden.
Die neuen Vorschriften, auf die sich die Abgeordneten und Vertreter der rumänischen Ratspräsidentschaft im Februar informell geeinigt hatten, wurden mit 474 Stimmen angenommen, bei 47 Gegenstimmen und 11 Enthaltungen.
Ziel ist es, CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen wie Lkws und Kleinlastwagen bis 2030 um 30 Prozent zu verringern, mit einem Zwischenziel von 15 Prozent bis 2025.
Bis 2025 sollen Hersteller zudem sicherstellen müssen, dass emissionsfreie oder emissionsarme Fahrzeuge einen Marktanteil von mindestens 2 Prozent aller verkauften Neufahrzeuge ausmachen. Dies soll den ständig steigenden Emissionen des Straßenverkehrs, für die die schweren Nutzfahrzeuge zu einem Viertel verantwortlich sind, entgegenwirken.
Außerdem wird die Europäische Kommission im Jahr 2022 neue Ziele für die Zeit nach 2030 vorstellen müssen, die das Pariser Übereinkommen berücksichtigen.
Zitat
Berichterstatter Bas Eickhout (Grüne/EFA, NL): “Es ist ein großer Erfolg, dass die EU nun erstmals gegen die CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen vorgeht. Die Vorschriften werden die Luftverschmutzung auf unseren Straßen verringern und die Luftqualität verbessern. Der Treibstoff der Zukunft für Lkws ist Innovation. Diese Vorschriften sollten demnach die Industrie anregen, Wandel und Forstschritt im Bereich der Technologie voranzutreiben. ”
Die nächsten Schritte
Nun muss der Rat den Text noch förmlich bestätigen, bevor er in Kraft treten kann.
Hintergrundinformationen
Schwere Nutzfahrzeuge sind für 27 Prozent der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs verantwortlich und für beinahe 5 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU (Daten aus 2016). Seit 1990 sind die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge um 25 Prozent gestiegen – hauptsächlich aufgrund des steigenden Güterkraftverkehrs. Diese laufen Gefahr weiter anzusteigen, sollten keine neuen Vorschriften verabschiedet und durchgesetzt werden.