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PSA bündelt Deutschland-Präsenz seiner Marken in Rüsselsheim

Lesezeit: 2 min
24.05.2019 07:01
Die französische Opel-Mutter PSA baut Rüsselsheim als deutsches Zentrum für seine gesamte Markenpalette auf.
PSA bündelt Deutschland-Präsenz seiner Marken in Rüsselsheim

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Der französische PSA-Konzern bündelt seine Deutschland-Aktivitäten am Stammsitz seiner Tochter Opel in Rüsselheim. Noch in diesem Jahr soll die Deutschland-Zentrale der übrigen PSA-Marken Peugeot, Citroën und DS von Köln an den Main verlegt werden, wie das Unternehmen am Donnerstag berichtete.

Der Standortwechsel solle für die rund 180 Innendienst-Beschäftigten sozialverträglich gestaltet werden, kündigte der Geschäftsführer der Peugeot Citroën Deutschland GmbH, Rasmus Reuter, in einer Mitteilung an. Man biete allen Beschäftigten einen sicheren und zukunftsfesten Arbeitsplatz in Rüsselsheim an. Über die Konditionen würden zeitnahe Gespräche mit den Sozialpartnern aufgenommen.

Opel-Chef Michael Lohscheller wertete die Bündelung in Rüsselsheim als Beleg, wie sehr Opel mittlerweile ein integraler Bestandteil der Groupe PSA sei. Die Entscheidung habe keinerlei Auswirkungen auf die Differenzierung der Marken. Alle vier würden weiterhin eigenständig am Markt agieren und die Kunden individuell ansprechen.

Derweil wollen viele Opel-Beschäftigte die geplante Auslagerung von 2000 Opel- Arbeitsplätzen an den Dienstleister Segula nicht mitmachen. Insgesamt haben sich 1340 Mitarbeiter des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim entschieden, das Unternehmen freiwillig zu verlassen, wie Unternehmen und Betriebsrat am Mittwoch mitteilten.

Die gezielt angesprochenen Ingenieure und Facharbeiter nehmen Abfindungen, Altersteilzeit oder Vorruhestand in Anspruch, wie es im März mit dem Betriebsrat vereinbart worden war. Zuerst hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet. Bereits im vergangenen Jahr hatte Opel nach der Übernahme durch den PSA-Konzern in seinen deutschen Werken 3700 Mitarbeiter mit Geld zum Gehen bewegt. Damit sinkt die Zahl der Beschäftigten bei dem Autobauer perspektivisch auf etwa 14 000.

Zusätzlich haben sich 140 Beschäftigte bereit erklärt, zu Segula zu wechseln, so dass nun noch rund 550 Mitarbeiter für den geplanten Betriebsübergang zu Segula ausgewählt werden, wie Opel mitteilte. Für diese Beschäftigten besteht nun keine Möglichkeit des finanziellen Ausgleichs mehr. Mit der Partnerschaft zu Segula sichere man langfristig hoch qualifizierte Arbeitsplätze am Standort, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Die IG Metall im Betriebsrat wertete das Ergebnis als klares Votum der Belegschaft gegen einen Teilverkauf des Zentrums mit zuletzt rund 6400 Beschäftigten an Segula. Zudem sei der Personalüberhang mit den 1340 Austritten komplett abgebaut, hieß es in einem Flugblatt. Im Sinne des Betriebsfriedens müssten die Verkaufsverhandlungen mit Segula daher sofort gestoppt werden.

Diese Forderung wies der Opel-Sprecher umgehend zurück und verwies auf die im März getroffenen Vereinbarungen. "Die Zahl von rund 2000 in Frage kommenden Stellen wurde in der Einigungsstelle ebenso fest vereinbart wie das dreistufige Vorgehen. Das Unternehmen hält sich an den Fahrplan der Einigungsstelle, und wir erwarten dies auch vom Betriebsrat".

Die beteiligten Unternehmen planen somit weiter mit dem Betriebsübergang. Segula sieht sich gut aufgestellt, den Betrieb Anfang August mit rund 1000 Mitarbeitern aufzunehmen. Bislang lägen 380 Bewerbungen aus den Reihen der Opel-Beschäftigten sowie 691 von externen Arbeitskräften vor, hatte der Dienstleister am Dienstag berichtet.

 


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