Politik

Forscher entwickeln Batterien aus organischem Material

Wissenschaftler haben Batterien entwickelt, die auf organischem Material statt auf Metallen basieren. Die organischen Moleküle sind günstiger, ergiebiger und effizienter im Speichern von Energie. So ließen sich die Kosten für Energie-Speicher drastisch senken.
22.01.2014 00:17
Lesezeit: 1 min

Einer Gruppe von Wissenschaftlern der Harvard Universität ist ein Durchbruch bei der Entwicklung von effizienten Batterien gelungen. Sie entwickelten einen Fluss-Speicher-Akku, der auf organischem Material basiert anstatt der traditionellen Metalle. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Nature vorgestellt.

Der Energie-Sektor entwickelt sich vermehrt in Richtung regenerativer Energien. Da jedoch weder Sonne noch Wind konstant verfügbar sind, schwankt die Leistung regenerativer Energien stark. Die größte Herausforderung liegt daher in der Weiterentwicklung der Speicher-Technologie, um die gewonnene Energie langfristig und ohne große Verluste zu speichern.

„Die großflächige Anwendung von Flussbatterien ist durch die Knappheit und die Kosten seltener Materialien begrenzt, speziell diese die Redox-aktive Metalle und wertvolle Metall-Katalysatoren verwenden“, so Huskinson weiter.

Die Wissenschaftler wollten über die traditionellen, auf Metall basierenden Flussbatterien hinausgehen. Diese Form der Batterien existiert seit über drei Jahrzehnten. Häufig kommt dabei Vanadium zum Einsatz und sie kosten etwa 60 Euro pro Kilowattstunde. Andere Flussbatterien nutzen Platin, welches sogar noch kostspieliger ist.

Stattdessen basieren die Flussbatterien der Forscher auf elektro-chemischen Prozessen von natürlichen, günstigen und organischen Chinone-Molekülen. Diese Moleküle kommen bei der Energiespeicherung von Pflanzen und Tieren zum Einsatz und sind im Überfluss vorhanden.

„Die ganze Welt der elektrischen Speicherung hat Metall-Ionen in unterschiedlichen Ladungszuständen genutzt. Aber es gibt nur eine begrenzte Anzahl davon, die man in eine Lösung tun und zum Speichern von Energie nutzen kann, und keine davon ist in der Lage große Mengen erneuerbarer Energie wirtschaftlich zu speichern. Mit organischen Materialien haben wir eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten. Einige werden furchtbar sein, andere dagegen sehr gut. Mit den Chinonen haben wir die ersten, die sehr vielversprechend aussehen“, sagte der leitende Chemiker Dr. Roy Gordon der Harvard Gazette.

Die Harvard-Wissenschaftler glauben, dass ihre neue Batterie Energie bis zu zwei Tage speichern könnte und behaupten, dass sie schon jetzt so effizient sei, wie Vanadium- Flussbatterien. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass sie die Energiekosten auf bis zu 20 Euro pro Kilowattstunde drücken können. Dies geht aus einem Artikel auf Wind Power Monthly hervor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...