Deutschland

Die hohen Diäten als Maß: Beamte wollen mehr Geld, drohen mit Streik

Lesezeit: 1 min
07.03.2014 14:16
Der öffentliche Dienst fordert eine signifikante Gehaltserhöhung: Verdi Chef Bsirske lehnt Hinweise auf Mäßigung ab. Er verweist auf die Abgeordneten, die sich erst kürzlich saftige Erhöhungen genehmigt hatten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Steuern  

Verdi-Chef Frank Bsirske droht im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes mit Warnstreiks schon in den nächsten zwei Wochen. Er habe die Erwartung an die Arbeitgeber, dass sie in der ersten Verhandlungsrunde am kommenden Donnerstag ein Angebot vorlegten, sagte Bsirske am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin. "Ob sie das tun oder nicht, wird dann sicherlich auch registriert werden in den Betrieben", fügte der Gewerkschaftschef auf die Frage nach Warnstreiks hinzu. Er rechne nicht mit einfachen Verhandlungen.

Verdi fordert für die rund 2,1 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen Gehaltssteigerungen von rund sieben Prozent. Dazu sollen die Gehälter pauschal um 100 Euro und darüber hinaus um 3,5 Prozent steigen. Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr sollen zusätzlich eine Steigerung um 70 Euro erhalten, wodurch deren Gehaltsplus sogar gut zehn Prozent betragen würde. Die Arbeitgeber in Bund und Kommunen haben die Forderungen als überzogen kritisiert.

Nach dem Auftakt der Verhandlungen kommende Woche in Potsdam sind weitere Runden für den 20./21. März sowie für den 31. März/1. April angesetzt.

Bsirske unterstrich: "Wir wollen eine spürbare Reallohnerhöhung durchsetzen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingt." Die Forderungen verteidigte er damit, dass ein starker Aufschwung erwartet werde. Zudem sei seit Monaten von sprudelnden Steuerreinnahmen die Rede. Auch wegen der deutschen Exportüberschüsse, die für Unmut in Europa sorgten, sei eine Stärkung des Binnenmarktes sinnvoll.

Bsirske sagte, die Reaktionen der Arbeitgeberseite seien im Prinzip zu erwarten gewesen. Unverständlich sei aber, dass Innenminister Thomas de Maizière als Verhandlungsführer des Bundes die Vorstellungen der Gewerkschaften als maßlos bezeichnet habe. Unter Bezug auf die jüngst beschlossene Erhöhung der Abgeordnetendiäten entgegnete Bsirske: "Der Bundestagsabgeordnete de Maiziere hat es nun gerade nötig." (mehr dazu hier, die Abgeordneten kommen nun auf 9.000 Euro monatlich )


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Fünf Jahre Corona: Als Covid-19 die Welt in den Stillstand zwang
26.12.2024

Lockdowns, Masken, Grenzschließungen: Fünf Jahre nach dem Auftauchen der ersten Covid-19-Fälle hat die Corona-Pandemie weltweit ihre...

DWN
Politik
Politik Chaos und Dutzende Tote in Mosambik nach Wahlergebnis
26.12.2024

Seit der Verkündung des Wahlsiegs der Regierungspartei kommt es zu immer blutigeren Unruhen. Demonstranten befreien Gefangene und...