Die HSH Nordbank fällt den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein wegen der Dauerkrise in der Schifffahrt stärker zur Last. Die Bank kündigte am Donnerstag an, dass sie für die Zeit nach 2019 voraussichtlich 1,6 Milliarden Euro an Ländergarantie in Anspruch nehmen wird, 300 Millionen mehr als bisher angekündigt.
Die HSH muss ihren Eignern bereits jetzt signalisieren, wie viel sie von der Garantie in einigen Jahren benötigen wird. Aufsichtsratschef Thomas Mirow hatte die Länder bereits im Februar auf einen höheren Bedarf vorbereit, sich damals aber noch nicht konkret über die Summe geäußert. Hamburg und Schleswig-Holstein halten zusammen 85 Prozent der HSH Nordbank.
Wegen der Krise in der Schifffahrt erhöhte das Geldhaus im Schlussquartal 2013 die Risikovorsorgen für faule Kredite. Insgesamt legte die HSH dafür rund 880 Millionen Euro zur Seite, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust auf 814 Millionen Euro, fast 700 Millionen mehr als im Vorjahr.
Für die wieder auf 10 Milliarden Euro ausgeweitete Staatsgarantie musste die HSH mehr als 900 Millionen Euro an Kosten in ihrer Bilanz verdauen. Seit ihrer Rettung durch ihre Eigner vor fünf Jahren zahlte das Institut nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden Euro an Prämien und Gebühren.
Aus Sicht der Ratingagentur Moody‘s zählt das HSH-Schifffahrtsportfolio zu den schwächsten in der Branche. Die HSH Nordbank könnte als einziges deutsches Institut den EZB-Stresstest nicht bestehen (mehr hier).
„Wir sind gut ins Jahr 2014 gestartet“, sagte Vorstandschef Constantin von Oesterreich bei der Präsentation der Bilanz für das abgelaufene Jahr. Im laufenden Jahr werde die Bank einen soliden Gewinn ausweisen. Für das erste Quartal stellte er einen Vorsteuergewinn von rund 200 Millionen Euro in Aussicht.