Finanzen

Deutsche Bank verkauft unrentables Spielkasino

Die Deutsche Bank verkauft ihr unprofitables Spielkasino in Las Vegas. Der US-Finanzinvestor Blackstone übernimmt das Kasino für rund 1,7 Milliarden Dollar. Der Ausflug in die Glückspiel-Branche endet für die Deutsche Bank verlustreich.
16.05.2014 15:53
Lesezeit: 1 min

Die Deutsche Bank ist ihr Kasino in der US-Spielermetropole Las Vegas losgeworden. Ein Immobilienfonds des US-Finanzinvestors Blackstone zahlt 1,73 Milliarden Dollar (1,26 Milliarden Euro) für das „Cosmopolitan of Las Vegas“, wie die Deutsche Bank am Donnerstag mitteilte. Das Milliardenprojekt ist eine der Altlasten des Frankfurter Geldhauses aus den Boomzeiten vor der Finanzkrise. Sie hatte sich entschlossen, den Glücksspiel- und Hotel-Komplex selbst fertigbauen zu lassen und zu betreiben, nachdem der ursprüngliche Bauherr Bruce Eichner einen Kredit der Deutschen Bank für das halbfertige Gebäude nicht mehr bedienen konnte. Das „Cosmopolitan“ war mit Krediten von 3,9 Milliarden Dollar finanziert worden.

Letztlich habe die Deutsche Bank das Kasino sogar mit einem „kleinen Gewinn“ verkauft, sagte ein Sprecher. Sie hatte ihr Engagement aber vorher immer wieder abgeschrieben. Insgesamt endet der Ausflug in die Glücksspiel-Branche also mit einem Verlust für die Bank. Der luxuriöse Komplex mit fast 3000 Hotelzimmern, dem Kasino, einem Theater und mehreren Restaurants am legendären „Las Vegas Strip“ steckt seit 2012 in der internen „Bad Bank“, mit Investments, die die Deutsche Bank loswerden will.

Im vergangenen Jahr hat das „Cosmopolitan“ bei 652 Millionen Dollar Umsatz einen operativen Gewinn von gut 100 Millionen Dollar erwirtschaftet. Die Finanzierungskosten hielten die Betreibergesellschaft aber in den roten Zahlen. Die Finanzkrise hatte auch das Glücksspielgeschäft in den USA in Mitleidenschaft gezogen.

Die Deutsche Bank hatte 2008 das aus zwei mehr als 50 Stockwerke hohen Türmen bestehende Gebäude in einer Zwangsversteigerung übernommen. 2010 wurde es eröffnet. „Unser Kasino läuft gut“, berichtete Deutsche-Bank-Finanzchef Stefan Krause seither stereotyp - und doppeldeutig: Kritiker von Investmentbanken bezeichnen auch deren Handelsräume oft als „Kasinos“, weil dort mit großen Summen auf Entwicklungen an den Finanzmärkten gewettet wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Deal mit Moskau – und kritisiert Selenskyj
24.04.2025

Donald Trump sieht eine Einigung mit Russland zum Greifen nah – und gibt Präsident Selenskyj die Schuld an der Fortdauer des Krieges....

DWN
Technologie
Technologie Das neue Gold der Energiewende: Warum Batteriespeicher zur Überlebensfrage werden
24.04.2025

Während Europas grüne Agenda ins Wanken gerät und geopolitische Schocks die Energielandschaft umkrempeln, kündigt sich eine neue Ära...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn: Warum die Generalsanierung Jahre dauern wird
24.04.2025

Unpünktlich, überlastet, marode: Die Bahn steckt fest. Die Bundesregierung will mit Milliarden gegensteuern – doch selbst optimistische...

DWN
Politik
Politik Peter Navarro: Der Mann hinter Trumps Zollhammer – Loyal bis zur Selbstaufgabe
24.04.2025

Er ging für Donald Trump ins Gefängnis. Jetzt zieht Peter Navarro hinter den Kulissen die Fäden im eskalierenden Handelskrieg zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dominanz auf Rädern: Warum der Lkw das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bleibt
23.04.2025

Während über grüne Logistik und die Renaissance der Schiene debattiert wird, bleibt der Lkw unangefochten das Rückgrat des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...