Die österreichische Abbaubank Heta denkt einem Zeitungsbericht zufolge über einen für ihre Gläubiger nicht ganz so schmerzhaften Schuldenschnitt nach. Es werde überlegt, ihnen ein überzeugendes Angebot zu machen, schrieb die österreichische Zeitung "Kurier" und beruft sich dabei auf Personen aus Fachkreisen und Insider, die mit der Heta-Abwicklung befasst sind. Der Abschlag beim Rückkauf von Anleihen, für die das Bundesland Kärnten haftet, solle nun zehn oder maximal 20 Prozent betragen. "Im Gegenzug würden sich die Gläubiger einen jahrelangen Rechtsstreit ersparen und 80 bis 90 Prozent des Geldes sofort bekommen", schreibt die Zeitung. Ursprünglich hätten die Gläubiger auf 40 bis 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten sollen. Die Gesellschaft, die die Anleihen zurückkaufe, benötige neun bis zehn Milliarden Euro.
Sollte dies über die Bühne gegangen sein und dann noch das Südosteuropa-Netzwerk verkauft werden, bestehe kein Grund mehr, das Abwicklungsregime der österreichische Finanzmarktaufsicht FMA über die Heta aufrecht zu erhalten. Sobald die Behörde dies aufhebe, "ist die Heta in Konkurs", schreibt der "Kurier". Eine Sprecherin des österreichischen Finanzministeriums sagte am Sonntag, nur die FMA könne die Insolvenz der Heta anmelden. Solange das Schuldenmoratorium laufe, sei dies nicht möglich.
Die Heta ist die Nachfolgerin der Hypo Alpe Adria. Um eine Pleite des Instituts zu vermeiden, hatte die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA Anfang März einen Schuldenrückzahlungsstopp bis Frühjahr 2016 verhängt. Während dieser Zeit bekommen die Hypo-Gläubiger kein Geld zurück und die FMA prüft einen Schuldenschnitt. Unter den betroffenen Investoren sind viele deutsche Banken und Versicherungen. Sie hatten die Hypo-Papiere im Vertrauen auf die Landeshaftungen gekauft und wollen nun juristisch gegen den Schulden-Rückzahlungsstopp vorgehen. Erst vor kurzem hatte die Heta die Veröffentlichung ihrer Bilanz, die zuvor für Ende Mai geplant war, auf Juni verschoben.