Die chinesische Lei Shing Hong (LSH) wird mit der Übernahme von sieben Mercedes-Niederlassungen in Ostdeutschland zum größten Händler für die Nobelmarke in Deutschland. LSH kauft unter anderem die Niederlassungen in Leipzig, Dresden, Magdeburg und Rostock, zu denen insgesamt 15 Autohäuser gehören, wie Daimler am Freitag mitteilte.
Die 1.000 Mitarbeiter sollen mit übernommen werden. Mit dem Verkauf sei der Fortbestand der Betriebe gesichert, erklärte Mercedes-Benz. LSH hatte schon im vergangenen Jahr den Mercedes-Händler Russ & Janot in Erfurt gekauft, der in Thüringen drei Autohäuser betreibt. Mercedes-Benz selbst behält im Osten nur die Niederlassung in Berlin.
LSH sitzt in Hongkong und ist nach eigenen Angaben bereits jetzt der weltgrößte Mercedes-Händler, mit 179 Standorten vor allem in Asien und Australien. LSH will mit der Übernahme nach eigenen Angaben Erfahrungen im Automobilvertrieb auf reiferen Märkten sammeln. Daraus könne man für die weitere Entwicklung in Asien lernen. Zum Kaufpreis wollten sich beide Vertragspartner nicht äußern.
Der Verkauf ist Teil eines weitreichenden Umbaus im Vertrieb von Mercedes in Deutschland. Der Stuttgarter Autobauer hatte 63 seiner 158 eigenen Autohäuser zum Verkauf gestellt, die für etwa die Hälfte des Pkw-Markenabsatzes in Deutschland stehen. Davon seien nun - einschließlich der LSH-Transaktion - 41 verkauft, unter anderem Standorte in Bielefeld, Saarbrücken und Wiesbaden, sagte eine Sprecherin.