Gemischtes

Deutsche Industrie erwägt Rente mit 85 Jahren

BDI-Chef Ulrich Grillo hält ein Renteneintrittsalter von 85 Jahren für denkbar. Denn auch die Lebenserwartung der Menschen steige an. Deshalb sei eine Anpassung des Eintrittsalters angemessen.
30.10.2015 11:07
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, will sich künftig für ein Renteneintrittsalter von 85 Jahren einsetzen. Der Wirtschaftswoche sagte er: „Traditionell galt das Lebensalter minus 15 Jahre als angemessenes Renteneintrittsalter. Die Rente mit 65 bis 67 passt heute dazu. Wenn nun die Lebenserwartung alle 100 Jahre um 25 zunimmt, also alle vier Jahre durchschnittlich um ein Jahr, so könnte man das Renteneintrittsalter entsprechend anheben – wenn Menschen eines Tages 100 werden, würde sich rein theoretisch ein Renteneintrittsalter von 85 Jahren ergeben.“

In diesem Zusammenhang sehen sich ostdeutsche Senioren durch ein ostzweigeteiltes Rentensystem ohnehin benachteiligt. Selbst in dem langen Zeitraum von 25 Jahren nach der Wiedervereinigung war es offenbar nicht möglich, dieses Problem zu lösen. Denn die Diskussion darüber hät stetig an (Video am Anfang des Artikels) Hauptproblem sind die im Vergleich zum Westen deutlich niedrigeren Löhne und Gehälter. Für die Berechnung der Rente werden sie generell um knapp 20 Prozent aufgewertet, um Altersarmut zu vermeiden. Bei einem einheitlichen Rentensystem entfiele auch dieser Vorteil (...) Die Bundesregierung hofft auf den Mindestlohn als Katalysator. Er soll dazu beitragen, dass sich bis 2020 die Einkommen angleichen und eine rechnerische Aufwertung entfallen kann. Das ist ein riskantes Kalkül. Geht es nicht auf, ist viel Vertrauen in die Politik verspielt.

Das Problem, dass immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Renten erwirtschaften müssen, bleibt eine ungelöste Aufgabe der Politik. Das Rentenniveau werde weiter sinken, die Gefahr der Altersarmut wird zwar beklagt, aber nicht gebannt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...