Nach einem leichten Rückgang im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich wieder stark angestiegen. Wie das Arbeitsministerium am Montag mitteilte, waren im August 3,56 Millionen Menschen ohne Arbeit, 50.000 mehr als im Juli. Das entspricht einem Anstieg von 1,4 Prozent - so hoch war er zuletzt im Januar 2013. In Frankreich einschließlich seiner Übersee-Territorien waren laut Ministerium 3,81 Millionen Menschen arbeitslos.
Die Regierung machte den Terroranschlag in Nizza im Juli und den von Dschihadisten verübten Mord an einem Priester in der Normandie für den Anstieg der Arbeitslosigkeit mitverantwortlich. Tatsächlich verzeichnete der Tourismussektor seitdem einen deutlichen Rückgang seiner Einkünfte.
Die Zahlen stellen einen Rückschlag für Präsident François Hollande dar. Der unpopuläre Staatschef hatte seine erneute Präsidentschaftskandidatur vom Rückgang der Arbeitslosigkeit abhängig gemacht. Binnen eines Jahres ging die Zahl der Arbeitslosen aber nur um 10.900 zurück, die Quote lag im zweiten Quartal bei 9,6 Prozent.
Hollandes konservativer Vorgänger Nicolas Sarkozy, der seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im April bereits verkündet hat, machte die Wirtschaftspolitik der sozialistischen Regierung für die schlechten Zahlen verantwortlich. Dieser fehle es an "gesundem Menschenverstand", erklärte er.